Noch nie war die Kunst sichtbarer, präsenter und prägender als heute und noch nie war sie zugleich so sehr ein bloßer Teil der gesellschaftlichen Prozesse: eine Ware, eine Unterhaltung, eine Meinung, eine Erkenntnis, eine Handlung. Die gesellschaftliche Allgegenwart der Kunst geht einher mit dem zunehmenden Verlust dessen, was wir ihre ästhetische »Kraft« nennen können. »Kraft« - im Unterschied zu unseren »vernünftigen Vermögen« - meint hier den unbewussten, spielerischen, enthusiastischen Zustand, ohne den es keine Kunst geben kann. Die philosophische Reflexion auf diesen Zustand führt Christoph Menke zur Bestimmung ästhetischer Kategorien - Kunstwerk, Schönheit, Urteil - und zum Aufriss einer ästhetischen Politik, das heißt einer Politik der Freiheit vom Sozialen und der Gleichheit ohne Bestimmung.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mario Schärli weiß Christoph Menkes Band "Die Kraft der Kunst" zu schätzen. Letztlich bleibt für ihn jedoch ein ein ambivalenter Eindruck. Menkes Aufsätze zur Ästhetik scheinen ihm überaus hellsichtig. Auch die Einbettung der ästhetischen Überlegungen in einen umfassenderen philosophischen Rahmen findet er sehr ertragreich. Demgegenüber kann er mit Menkes Texten zu den Themen Politik, Freiheit und Philosophie weniger anfangen, zumal ihm diese mitunter "assoziativ bis dunkel" anmuten. Die grundlegenden Fragen, die hier für ihn auftauchen, bleiben für ihn weitgehend unbeantwortet. Hier erhofft er sich mehr Klarheit von einer "systematischen Ausarbeitung".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"... eine philosophische Übung, über Kunst nachzudenken."
Christian Steuerwald, Soziologische Revue 2015 / 38 (1)
Christian Steuerwald, Soziologische Revue 2015 / 38 (1)