Hermann-Josef ten Haaf untersucht die Geschichte des westdeutschen genossenschaftlichen Bankwesens in der Zeit vom Frühjahr 1945 bis zum Beginn der 1950er Jahre. Er zeigt zunächst, in welchem Zustand die Westalliierten das deutsche Bankwesen und hier speziell die Kreditgenossenschaften bei Kriegsende vorfanden und wie sie versuchten, deren Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Hierbei befanden sich von Anfang an die sogenannten 'finanziellen Unternehmen' und somit auch die Kreditgenossenschaften im besonderen Fokus der Entnazifizierung. Die ersten Jahre nach dem Krieg standen vor allem im Zeichen eines Ringens des Genossenschaftswesens um eine zukunftsweisende Unternehmensphilosophie auf der Basis einer Rückbesinnung auf genossenschaftliche Wurzeln und Werte. Dies beinhaltete auch die Frage, wie man sich zum Konzept der Sozialen Marktwirtschaft positionieren soll. Schließlich wirft ten Haaf einen Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung des genossenschaftlichen Bankwesens Westdeutschlands in den Jahren vor und nach der Währungsreform. Hermann-Josef ten Haaf studierte nach seiner Banklehre Wirtschaftswissenschaften. Nach Tätigkeiten in der Fort- und Weiterbildung von Bankführungskräften und ab 1986 an der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) in Montabaur wurde er 2011 an der Universität Hohenheim mit einer Studie zur Geschichte der deutschen Kreditgenossenschaften im 'Dritten Reich' promoviert.
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