Inhaltsangabe:Einleitung: Während aktuelle Tourismus-Theorien von der These ausgehen, dass der Urlaub dem Ideal größerer Natürlichkeit und Spontaneität verpflichtet sei, zeigen wir , dass für die immer beliebter werdende touristische Form der Kreuzfahrt das Gegenteil gilt: Zwar wird auch sie von den Gästen als eine Art von ¿Gegen-Alltag¿ erlebt, allerdings sind dabei die Interaktionen gerade nicht durch größere Zwanglosigkeit und ein höheres Maß an laissez faire geprägt, sondern durch die selbstverständliche Akzeptanz eines verbindlichen kulturellen und ästhetischen Codes. Zu diesem Ergebnis kommen wir im Rahmen einer empirisch- phänomenologischen Studie, die im wesentlichen auf dem Methodenarsenal langjähriger Teilnehmender Beobachtung auf Kreuzfahrtschiffen beruht, daneben aber auch soziologische Analysen, Medienanalysen, Interviews und (für die historischen Abschnitte) Archivmaterialien einbezieht. Zum ersten Mal liegt damit eine Studie vor, die die Kreuzfahrt aus der Gesamtperspektive eines kulturellen Ereignisses beschreibt. Gang der Untersuchung: Ein einleitender Teil der Arbeit gibt einen Überblick über das Marktsegment Kreuzfahrt im Rahmen des allgemeinen Urlaubsverhaltens. Es folgt eine Darstellung der historischen Entwicklung der deutschen Hochseekreuzfahrt von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre. Im eigentlichen Mittelpunkt stehen dann im Hauptteil das Persönlichkeitsprofil des Kreuzfahrttouristen einerseits, die spezifischen ¿Öffentlichkeiten¿ an Bord andrerseits. Wir beschreiben und dekodieren die idealtypischen Elemente einer Kreuzfahrt, Rituale, Ereignisse, Lebensgewohnheiten an Bord, die Bedeutung der Gastronomie und der ¿Kleiderordnungen¿, die privaten und die öffentlichen Räume auf dem Schiff, die Rolle des Kapitäns und der Besatzung und die Interaktionen an Bord. Wir folgen den Passagieren bei den Landgängen und stellen deren Bedeutung als ¿externes¿ Kulturerlebnis dem ¿internen¿ an Bord selber gegenüber. Wir legen dabei eine Differenzierung nach den verbreitetsten Schiffstypen (Luxusliner, Mittelklasseschiff, Erlebniskreuzfahrtschiff, Clubschiff) zugrunde. Und wir gehen schließlich dem Image der Kreuzfahrt aufgrund ihrer Darstellung in populären Fernsehmedien nach. Die Arbeit will nicht nur eine kulturwissenschaftliche Studie im engeren Sinn sein, sie will auch einer interessierten Öffentlichkeit einen fundierten Einblick in das ¿alltägliche¿ und eben nichtalltägliche Leben auf Kreuzfahrtschiffen geben. [...]
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