Das Buch von Robert Castel analysiert scharf und schonungslos die Strukturen unserer westlichen Gesellschaft. Er entwickelt auf dieser Basis eine wirkliche Gesellschaftstheorie, die auf die aktuellen Herausforderungen der Krise der Arbeit und der dadurch bewirkten Krise des Sozialstaats in einer immer stärker entkollektivierten Gesellschaft antworten kann.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Profund, aber altmodisch nennt Rezensent Andreas Eckert diese Studie des französischen Sozilogen Robert Castel, der darin die großen Umbrüche der Arbeitsgesellschaft nachzeichnet: die Deregulierung der Arbeitsverhältnisse, den Umbau der Sozialsystem und den Ausschluss weiter Bevölkerungsteile aus dem arbeitenden Zentrum. Langzeitarbeitslosigkeit und soziale Prekarisierung wurden in die Banlieue gedrängt. Dies findet Eckert zwar alles instruktiv dargestellt, was er dem Buch, das sich aus verschiedenen Essays zusammensetzt, jedoch anlastet, ist seine Konzentration auf Frankreich. Auch wenn Castel einen universalistischen Duktus pflege, wirft er keinen einzigen längeren Blick auf ein anderes Industrieland. Kritisch merkt der Rezensent auch an, dass Castels Arbeitsbegriff sich auf die Lohnarbeit beschränke.
© Perlentaucher Medien GmbH
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