Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: Sehr Gut, Universität Münster (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: „In der modernen Gesellschaft sind Selbstvertrauen und sozialer Status untrennbar mit unserer Arbeit und unserem Einkommen verbunden“. (Robert Solow, zit. n. Uchatius 2003) Um ein Land wie Deutschland mit einem Wort zu beschreiben, wählen Sozialforscher den Begriff der Arbeitsgesellschaft. Arbeit, genauer gesagt Erwerbsarbeit, dient in der heutigen Gesellschaft als zentrales Identifikationsobjekt, mit dem man sich nach außen hin präsentieren kann und welches nach innen zum Rückgrat der Lebensführung wird. Menschen schreiben ihren Beruf in Todesanzeigen, mitunter auf Grabsteine und fragen einander beim Kennenlernen nach einer kurzen Weile: „Und, was machen Sie beruflich?“ Seit Anfang der 70er Jahre lässt sich jedoch ein tief greifender Umbruch in der Arbeitsgesellschaft beobachten. Fast fünf Millionen Menschen sind als arbeitslos registriert und es hat nicht den Anschein, dass der Strukturwandel nur von kurzer Dauer sein wird bzw. Vollbeschäftigung überhaupt noch erreicht werden kann. Es stellt sich daher die Frage, welche Ursachen und Folgen sich mit diesem Wandel verbinden lassen und ob bzw. wie die Krise der Arbeitsgesellschaft überwunden werden kann. Im Folgenden soll zunächst jedoch die historische Entwicklung und die heutige Struktur der Arbeitsgesellschaft skizziert werden, da sie zum Verständnis des gegenwärtigen Umbruchs wichtige Erkenntnisse liefern.