Die Krise der Universitäten ist, nicht nur in Deutschland, in aller Munde. Dabei überwiegen in der öffentlichen Diskussion zwei Arten von Stellungnahmen, die polarisierend zusammenwirken. Auf der einen Seite finden sich zahlreiche Vorschläge, teils schon in Vorhaben umgesetzt, dazu, wie die Universitäten umgestaltet werden müssten: von den Finanzierungs-, Personal- und Entscheidungsstrukturen bis zu den Inhalten und Arten von Lehre und Forschung. Auf der anderen Seite wird, mit wachsenden Gefühlen der Ohnmacht, die große und zu bewahrende Vergangenheit der Universität und ihre ursprüngliche Idee beschworen. Zwischen diesen beiden Lagern findet kaum noch ein Gespräch statt - mit der Gefahr, dass pure Durchsetzungs- bzw. Beharrungsmacht die Konfrontation entscheidet. In dieser Situation will sich der vorliegende Sammelband mit seinen Beiträgen gleichsam "zwischen die Stühle" setzen, setzt also auf Überlegungen, die sich nicht der schlichten Alternative von "Weiter so!" vs. "Alles muss ganz anders werden!" fügen. Das erfordert historische Vergewisserungen, die nicht nur suggestive Mythologisierung sind, sowie empirisch informierte und theoretisch wie politisch neue Ideen in die Debatte bringende Analysen zu Finanzen, Evaluation, Rolle der Professoren, Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses, Verhältnis von Forschung und Lehre, Situation der Studierenden, "Wissens-" und "Weltgesellschaft" u.a.m.
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