Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,3, Universität Konstanz, Veranstaltung: Kulturmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Geschichte hat in ihrer Laufzeit eine einzigartige Kulturlandschaft hervorgebracht. Auf eine über 300-jährige Tradition zurückblickend konnte sich in Deutschland eine in Europa fast unvergleichbare Vielfalt und Dichte an Stadttheatern, Landesbühnen und Orchestern etablieren. Für viele stellt diese Einzigartigkeit eine "schützenswerte Kulturlandschaft" und "ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens der Bundesrepublik" dar (Deutscher Bundestag, 2003). Gleichzeitig jedoch wird das Theater in der Gesellschaft vermehrt als ein Unterhaltungsprogramm neben vielen weiteren Medien angesehen. Ökonomisch hat es sich gegen ein stetig wachsendes Angebot an marktschnittigen Kulturwaren zu behaupten und den unterschiedlichen Erwartungen sowohl von Seiten des Publikums, als auch seitens des kulturpolitischen Bildungsauftrags und dem künstlerischen Selbstzweck gerecht zu werden. In diesem Spannungsfeld wird bei immer knapperen Kassen der Länder und Kommunen und nur halbvollen Theatersälen immer häufiger die Frage nach der Rechtfertigung der Finanzierung der Theater mit öffentlichen Mitteln gestellt. Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, aufzuzeigen, warum in Deutschland das Theatersystem aus öffentlicher Hand finanziert wird und wie dies aus kulturpolitischer Sicht zu rechtfertigen ist. Vorab werden zum begrifflichen Verständnis die Definitionen von Kultur und Kulturpolitik eingeführt. Nach einem historischen Überblick über die Entwicklung des Theatersystems in Deutschland folgt die Darstellung der Ziele der Theaterförderung aus verschiedenen Blickwinkeln der Kulturpolitik. Zunächst wird dabei auf die juristische Verankerung eingegangen und anschließend die gesellschaftliche und ökonomische Funktion des Theaters erläutert, die eine staatliche Subvention rechtfertigen könnte.
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