Jeder, der die Nachrichten verfolgt, hat die Begriffe "Kurde", "Kurdisch" und "Kurdistan" schon einmal gehört. Wenn man aber eine politische Weltkarte aufschlägt, wird kein Nationalstaat mit dem Namen "Kurdistan" zu finden sein. Gerade mit Blick auf die Beitrittsverhandlungen der Türkei zur EU wird die Frage der Minderheiten, insbesondere der Kurden, die in der Türkei, im Irak, Iran und in Syrien als bedeutende Minderheit leben, in den Medien diskutiert. Leider fehlt vielen Auseinandersetzungen jegliche wissenschaftliche Grundlage, die Argumente sind polemisch und stark von den Interessen der jeweiligen Parteien gefärbt. Özdemir bietet eine facettenreiche Darstellung der Ursachen und historischen Verflechtungen, die bis heute von Bedeutung sind. Hierbei werden nicht nur die Beziehungen zwischen Kurden und Türken, Kurden und Arabern oder Kurden und Iranern analysiert, sondern auch die Beziehungen innerhalb der verschiedenen kurdischen Stämme. Auch die Interessen der ehemaligen Kolonialmächte England, Frankreich und Russland, die eine wesentliche Rolle bei der Entstehung des aktuellen "Kurdenproblems" gespielt haben, kommen nicht zu kurz. Die Arbeit bietet einen kompakten Einstieg und vermittelt fundiertes Wissen über kurdische Völker.
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