Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,0, Universität Leipzig (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Proseminar Bibelkunde Altes Testament, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Wenn wir in der gegenwärtigen Zeit fast täglich von den Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und gläubigen Juden im heutigen Staat Israel lesen und hören, so haben diese Konflikte vielfältige Ursprünge. Ursprünge, die z.T. historisch sehr weit zurückliegen. So ist, wenn es um Besitzrechte und Rechtfertigungen für gewaltsamen Siedlungsbau geht, ein Argument strenggläubiger radikaler jüdischer Siedler die sog. "Landnahme" der Israeliten, wie sie in Jos. 1-12 beschrieben wird. Diese Landnahme fällt historisch in die Zeit des Übergangs von der Späten Bronzezeit (1550-1200 v.Chr.) in die Eisen-I-Zeit (1200-1000 v.Chr.), also in etwa in das 13.-11. vorchristliche Jahrhundert. In Ägypten ist dies die Zeit der 19. und 20. Dynastie. Nach diesem sehr ausführlichen Bericht (man bedenke nur wie weit diese Epoche zurückliegt), ziehen die zwölf Stämme Israels über den Jordan nach Westen, von Osten her kommend, um das verheißene Land in Ihren Besitz zu nehmen. Kurze Zeit vorher war Mose, der Anführer der Schar, gestorben, nachdem ihm von Gott das gelobte Land gezeigt worden war. Nachfolger und somit neuer Anführer der Israeliten wurde Josua, Moses' Diener. Dieser erobert lt. biblischem Bericht nun große Teile des Westjordanlandes und zerstört dabei viele kanaanäische Städte und belegt sie mit einem Bann. Nach dieser Darstellung war die "Landnahme" also ein militärischer Eroberungsfeldzug, realisiert durch gemeinsame Aktionen des Zwölfstämmeverbandes der Israeliten, unterstützt durch göttlichen Beistand. Bei der Frage nach der historischen Korrektheit dieses Berichtes, die m.E. auch in der Gegenwart einen hohen Stellenwert einnimmt, kann in erster Linie die Archäologie zur Überprüfung herangezogen werden. Im folgenden möchte ich also dieses in Jos. 1 -12 beschriebene Landnahmemodell von Seiten der Archäologie beleuchten und weitere sich in der Diskussion befindliche Modelle vorstellen. [...]
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