Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit werden die Figur des Leonce aus Georg Büchners "Leonce und Lena" und die des Hauptmann aus "Woyzeck" in Hinblick auf das Thema der Langeweile untersucht und verglichen. Die Langeweile ist ein wiederkehrendes Motiv bei Büchner, das vor allem in seinem Lustspiel "Leonce und Lena" in vielfältiger Weise einfließt. Während Prinz Leonce die Sinnlosigkeit seines Daseins erkennt und aufgrund dessen unter anhaltender Langeweile leidet, die durch sinnlose Beschäftigungen, Spiel und Abwechslung nicht verdrängt werden kann, findet sich in den Figuren Valerio und König Peter eine Form des Nichtstuns, die kontrastiv nicht mit Langeweile einhergeht. Auf diese Art zieht sich das Motiv der Langeweile durch das gesamte Stück, das Büchner dort auf komische Weise kritisiert. In der Forschung wird das Langeweile-Motiv in Büchners Werken zumeist über einen Kamm geschoren: Wird das Motiv näher untersucht, so geschieht dies in der Regel durch Heranziehen verschiedener Textstellen aus sämtlichen Werken Büchners. Es wird nicht zwischen den Figuren differenziert. Stellt man die Figuren jedoch einander gegenüber, so ergeben sich in ihrem Langeweile-Empfinden nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern auch Unterschiede, denn sie mögen zwar alle die leidige Erfahrung der Langeweile machen, stellen aber Figuren mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften dar. Im Zuge dessen gehen sie mit ihrem Langeweile-Empfinden auch unterschiedlich um. Da es im Rahmen dieser Hausarbeit nicht möglich ist, alle drei zentralen Figuren, die unter der von Büchner kritisierten Langeweile des Adels leiden, zu vergleichen, beschränkt sie sich auf Leonce und den Hauptmann. Dies bietet sich an, da Büchner sein Lustspiel "Leonce und Lena" und seine Tragödie "Woyzeck" als Doppelprojekt entworfen hat und die beiden Stücke sowieso erst zusammen betrachtet in ihrer Gänze verstanden werden können.