Als Strategie zur Vermeidung wirtschaftskrimineller Handlungen haben Compliance Management Systeme mittlerweile auch in deutschen Unternehmen Fuß gefasst. Mit Blick auf das Phänomen der Wirtschaftskriminalität und dessen Dunkelfeld untersucht Kristin Kißling die Frage, ob und inwieweit die Einführung von Compliance einen Einfluss auf das Sichtbarwerden wirtschaftskrimineller Handlungen im Hellfeld registrierter Kriminalität haben kann. Zur Beantwortung dieser Frage nutzt Kißling die Funktionsanalyse nach Robert K. Merton. Dessen Unterscheidung zwischen latenten und manifesten Funktionen bringt sie zu der These, dass durch Einführung von Compliance Maßnahmen unter gewissen Umständen sogar eine nicht intendierte Abschottung des Unternehmens vor dem Zugriff staatlicher Strafverfolgungsbehörden eintreten kann. Mit ihren Analysen wendet sich die Autorin gleichermaßen an Juristen, Compliance Experten, Kriminologen und Soziologen.
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