"Wie soll etwas einen Sinn ergeben, wenn wir die Geschichten nicht kennen?" Ein Junge ist mit seinem Großvater durch ein heftiges Leiden verbunden. Vielleicht können die Erzählungen des Großvaters es erklären, Geschichten aus einer Zeit, in der Magie und Aberglaube alltäglich waren, in der Sagenkönige, Zwerge und Moorweiber durch das Land streiften und Menschen mit der Natur in Einklang lebten. Aber auch aus einer Zeit des Hungers und der Pest. Verwurzelt in der Familiengeschichte, handeln diese Sagen von Außenseitern wie dem Maulwurfsfänger Thord und Sten dem Zwerg oder von dessen Tochter Freja. Und von einem Ei, golden und magisch, das die Generationen verbindet. Die heraufbeschworenen Bilder sind oft schmerzhaft, aber sie treffen ins Mark. Mit der Legende vom goldenen Ei reiht sich Morten Ramsland einmal mehr in die große Tradition der skandinavischen Märchen- und Sagenerzähler ein: Es ist ein rauer, intensiver Roman über die Wucht des Geschichtenerzählens. Morten Ramsland webt darin einen sprachlich kraftvollen Zauber, der das Leben beschreibt, wie es ist - brutal, ehrlich und wunderschön.
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