Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Der Lehrer / Pädagoge, Note: 1,3, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: „Das skandinavische Bildungswesen war jahrzehntelang richtungweisend für Entwicklungen im Erziehungsbereich bei uns und in anderen europäischen Ländern. Jedoch gibt es auch in den ‚Musterländern’ zunehmend Probleme bedingt durch gesellschaftliche Veränderungen, politische Umorientierungen und nicht zuletzt durch massive ökonomische Einschnitte“ Was Ernst Schaack in diesem Satz mit gesellschaftlichen Veränderungen bezeichnet ist eine nationale Herausforderung, welche gerade in Institutionen deutlich wird, in denen alle Bevölkerungsschichten aufeinander treffen. Schulen, besonders solche von nationaler Trägerschaft, gehören da zu den Ballungspunkten des gegenseitigen Kontaktes. Eine wesentliche Auswirkung ist hier die zunehmende Heterogenität der Schüler, welche ganz neue Kompetenzen von Pädagogen verlangt. Unser Seminar „Einführung in theoretische und praktische Ansätze inklusiver Bildung“, in dessen Rahmen diese Hausarbeit angefertigt wird, sollte als Konsequenz dieser Entwicklung von Seiten der staatlichen Lehrerausbildung verstanden werden. Angehende Pädagogen sollen hier für diese gesellschaftlichen Entwicklungen sensibilisiert werden, um ihnen mit diesem theoretischen Hintergrund zugleich Handlungsmöglichkeiten zu vermitteln, damit Heterogenität nicht zum Problem wird. Da die Pädagogen mit ihrem Unterricht die Schlüsselrolle und Hauptverantwortung für eine erfolgreiche Integration tragen, möchte ich mit dieser Hausarbeit die Lehrerrolle in einem Land untersuchen, dass in vielerlei Hinsicht mit den deutschen vergleichbare Probleme zu bewältigen hatte und noch heute hat, doch seit den 1940er Jahren eine Reformpolitik betreibt, die der Deutschen in ihren Grundtheorien zum Teil entgegensteht - die Lehrerrolle in Schweden. Mit meiner Gliederung versuche ich die Prozesse aufzudecken, die zum heutigen Profil der Lehrerrolle geführt hat. Dazu werde ich auf die zwei wichtigsten Reformschritte - die Schulreform 1946 bis 1971 und die Reformen der 1990er Jahre - intensiver eingehen, jedoch die zugrunde liegenden Prozesse immer mit einbeziehen und Kern-Veränderungen ausführlicher diskutieren. Einleitende, teils auch intensivere Ausführungen zur Entwicklung des Schulsystems und dessen theoretischen Grundgedanken halte ich zum besseren Verständnis für unumgänglich.