Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Sport - Sportsoziologie, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Leibeserziehung als institutionelles Bildungs- und Kulturgut existiert sowohl in Deutschland als auch in Spanien seit schon mehr als hundert Jahren. Aufgrund der verschiedenen politischen Systeme und gesellschaftlichen Entwicklungen, die in den beiden Ländern vorherrschten und sich fortwährend vollziehen, hat sich die Leibeserziehung jedoch unterschiedlich ausdifferenziert. Bereits seitens der Benennung des Faches sind Unterschiede zu verzeichnen: In Deutschland wird die sportliche Betätigung im Schulunterricht unter dem Namen „Sport“ und in Spanien unter dem Ausdruck „Educación Física“ ‘Leibeserziehung’ zusammengefasst. Spanien und Deutschland, ebenso wie viele andere Länder Europas, wurden gezwungen innerhalb ihrer Bildungssysteme, über viele Jahre hinweg, Reformen vorzunehmen, um den neuen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden und im internationalen Kontext wettbewerbsfähig zu bleiben. Davon ist natürlich auch die Leibeserziehung betroffen. Wie sich der Schulsport in Spanien historisch entwickelt hat (vgl. Kapitel II 1.), in welcher Form er im Bildungssystem integriert ist (vgl. Kapitel II 2.), welche wesentlichen Inhalte der Lehrplan der Leibeserziehung in Spanien enthält und welche Ziele verfolgt werden (vgl. Kapitel II 3.), welche aktuellen pädagogischen Konzepte diskutiert werden (vgl. Kapitel II 4.) und mit welchen Problemen sich die Educación Física auseinander setzen muss (vgl. Kapitel II 5.), all diese Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit erörtert werden, um abschließend die wesentlichen Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten, zwischen der Struktur des Sportunterrichts in Deutschland und der Leibeserziehung in Spanien festzuhalten (vgl. Kapitel III). Die Ausführungen dieser Arbeit basieren im Wesentlichen auf den Werken von Eduardo BLANCO 1998, Oskar ANWEILER 1996 und Jürgen BAUMERT 1997.