Inhalt
Eine sehr schöne, junge Frau wird erdrosselt an einer Sprachschule für Immigranten aufgefunden. Kriminalkommissar Assaf Rosenthal, ein Grenzsoldat, der erst kürzlich nach Tel Aviv gekommen ist, bearbeitet seinen ersten Fall. Bald zeigt sich, dass die tote Marina Koslovsky ein Doppelleben
geführt haben muss. Sie hat für den Zuhälter Dudu Batito gearbeitet, der ein Nobelbordell führt und…mehrInhalt
Eine sehr schöne, junge Frau wird erdrosselt an einer Sprachschule für Immigranten aufgefunden. Kriminalkommissar Assaf Rosenthal, ein Grenzsoldat, der erst kürzlich nach Tel Aviv gekommen ist, bearbeitet seinen ersten Fall. Bald zeigt sich, dass die tote Marina Koslovsky ein Doppelleben geführt haben muss. Sie hat für den Zuhälter Dudu Batito gearbeitet, der ein Nobelbordell führt und auch im Drogengeschäft mitmischt.
Nachdem Marinas Freier der letzten Woche alle ein Alibi haben und nicht sehr verdächtig erscheinen, vermutet Rosenthal, dass sich Dudu Batito Feinde unter den Drogenbossen gemacht haben könnte und die Ermordung seines „besten Pferdes im Stall“ als Warnschuss für ihn gelten könnte
Meine Meinung
Katharina Höftmann hat mit Assaf Rosenthal einen interessanten Charakter geschaffen. Er ist jedoch nicht gerade ein großer Sympathieträger. Er zeigt sich als typischer Macho und ist in meinen Augen schon fast Sex besessen. Seine Gedanken sind fast immer damit beschäftigt, ob er mit einer Frau ins Bett hüpfen könnte. Als er in einer Bar das berühmteste Fotomodell Israels trifft und die auch gleich die Nacht bei ihm verbringt, empfinde ich das schon als etwas aufdringlich und unglaubwürdig. Das Intermezzo bringt auch den Plot nicht wirklich voran, so dass man gut darauf verzichten könnte. In Assafs Freundeskreis gibt es eine Anhäufung von Homosexuellen, ebenso wird gekifft, was das Zeug hält. Vermutlich zeigt das das bunte und tolerante Tel Aviv. Ob das in diesem Ausmaß realistisch ist, kann ich nicht sagen. Als Zionist mit deutlich rassistischer Einstellung hat Assaf mein Herz natürlich auch nicht gerade erobert. Aber das ist auch durchaus interessant, weil diese Konstellation auch eine Entwicklung seines Charakters offen lässt.
Das Buch ist gespickt mit hebräischen Ausdrücken und Begriffen aus dem jüdischen Alltag. Da mir diese gar nicht geläufig sind, hätte ich unbedingt ein Glossar gebraucht. Ich habe den Inhalt zwar trotzdem verstanden, es fühlt sich aber einfach nicht so gut an, wenn man in vielen Bereichen außen vor bleibt. Da würde mich sehr interessieren, wie das Buch auf Juden wirkt.
Insgesamt ist der Krimi locker und flüssig geschrieben. Im ersten Drittel spürte ich einige sprachliche Unsicherheiten. Auch empfand ich den einen oder anderen Dialog als etwas aufgesetzt. Was mir sehr gut gefallen hat, sind die schönen Beschreibungen der einzelnen Quartiere. Ich habe richtig Lust bekommen, bei „Google Maps“ mit zu recherchieren. Auch die Einrichtungen der Wohnungen und Häuser konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Die Aufklärung des Kriminalfalles selber verläuft sehr geradlinig und ich habe relativ bald eine Vermutung gehabt, wer der Täter sein könnte. Die Hinweise waren für mich nicht subtil genug gesetzt.
Mein Fazit
„Die letzte Sünde“ hat mir ein bisher unbekanntes Umfeld näher gebracht. Ich konnte etwas in die bunte Welt Tel Avivs reinschnuppern und habe etwas in den jüdischen Alltag hineinschauen können. Der eigentliche Kriminalfall war für mich leider nicht aufregend genug.