»Der Himmel war vom Meer nicht zu unterscheiden, alles war in dichte graue Schwaden gehüllt. Das Schiff taumelte wie ein Spielball zwischen den hohen Seen hin und her.« Amalie Skram (1846–1905) verfasste mit »Zwei Freunde« die Fortsetzung von »Die Leute vom Hellemyr«. Sivert Jensen, der Enkel von Sjur Gabriel und Oline aus dem ersten Band, wird darin zur Hauptfigur. Er heuert als Schiffsjunge auf der ›Zwei Freunde‹ an und fährt zur See. In mitreißenden Szenen über Unwetter auf dem Meer und das Geschehen auf dem Schiff sowie im Hafen von Kingston auf Jamaika berichtet Amalie Skram von dem jugendlichen Sivert, der bis zur gegenüberliegenden Seite der Weltkugel segelt, ohne den Ballast seiner familiären Herkunft hinter sich lassen zu können.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Amalie Skram dürfte den meisten deutschen Lesern eher unbekannt sein, vermutet Rezensent Cornelius Wüllenkemper und ist sehr froh darüber, dass der Guggolz-Verlag wichtige Schritte unternimmt, um genau das zu ändern. Skrams Hauptwerk, "Die Leute vom Hellemyr" beschreibt er als die Geschichte von vier Generationen einer norwegischen Bauernfamilie und der gesellschaftlichen und privaten Zwänge, der sie unterliegen. Skram zeigt die harte Art der einfachen Norweger genauso einfühlsam wie die persönlichen Katastrophen von Alkohol und Gewalt und schafft so eine "menschliche Tragik-Komödie", lobt der Kritiker, der diese Roman-Tetralogie unbedingt empfiehlt: "Eine menschliche Tragik-Komödie - tatsächlich im besten Balzacschen Sinne", lobt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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