Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der internationale Handel mit Gütern und Dienstleistungen erlangt im wirtschaftlichen Geschehen eine immer höhere Bedeutung. Technischer Fortschritt im Transportwesen, die Liberalisierung des Welthandels und die weltweite Diffusion marktwirtschaftlicher Wirtschaftsordnungen haben zu einem erhöhten Zuwachs der internationalen Verflechtungen geführt (vgl. SCHÄTZL 2000, S.123 ff.). In den letzten Jahren drängen immer mehr Entwicklungsländer auf den Weltmarkt. Sie erhoffen sich durch die Liberalisierung ihrer Wirtschaft, insbesondere durch die exportorientierte Umstrukturierung, ein erhöhtes Wirtschaftswachstum, um so den Entwicklungsrückstand auf die Industrie-staaten abzubauen. Ausgangspunkt ist dabei eine jahrzehntelange Politik exzessiver Importsubstitution (vgl. ZWEIFEL/HELLER 1997, S.3). Ein Exempel hierfür bildet die Republik Indien, die bis Anfang der 1990er Jahre fast völlig vom Weltmarkt abgeschottet war. Mehr als 40 Jahre lang wurde eine Politik nach dem Prinzip der "self-reliance" verfolgt. Die wirtschaftliche, politische und militärische Selbstständigkeit wurde als das höchste Ziel des Staates vorgegeben. Zu Beginn der neunziger Jahre stürzte Indien in eine schwere Zahlungsbilanzkrise. Das indische Wirtschaftssystem war gescheitert. Die Regierung wurde zu tief greifenden, bis heute andauernden Wirtschaftsreformen gezwungen (vgl. GHOSE 2003, S.49 ff.). Erklärtes Ziel dieser Reformen war und ist die Integration Indiens in die Weltwirtschaft. Insbesondere die Liberalisierung des Außenhandels soll zum Motor des Wachstums werden (vgl. STEINGRÖVER 1998, S.141). Obwohl der Reformprozess noch nicht abgeschlossen ist, konnte bereits eine große Anzahl von Reformerfolgen erzielt werden, die zur Stabilisierung der Wirtschaft beigetragen haben. Eine Studie der Deutschen Bank Research über Globale Wachstumszentren prognostiziert, dass in Indien die Wirtschaft mit einem durchschnittlichen Wachstum des realen BIP von 5,5% pro Jahr im Zeitraum von 2006 bis 2020 so schnell wachsen wird wie in keinem anderen Land weltweit. Damit wird Indien bis 2020 zur drittgrößten Volkswirtschaft nach den USA und China werden1 (vgl. ASUNCION-MUND 2005, S.3).
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