4,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
  • Format: PDF

Nein, so kennt man den Schriftsteller Erik Neutsch nicht unbedingt. Sondern eher als einen harten und Konflikten nicht ausweichenden Schreiber wie zum Beispiel seine berühmten Bücher wie „Spur der Steine“ und „Auf der Suche nach Gatt“ beweisen – oder auch sein unvollendet gebliebenes Hauptwerk, die fünf Bände „Der Friede im Osten“. Ein abschließender sechster Band war nicht mehr geschrieben worden. Aber Neutsch hatte von Anfang an auch eine gefühlvollere und lyrische Seite, wie die in diesem Band vorgestellten Gedichte zeigen. Sie wurden zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben. Im ersten Teil…mehr

Produktbeschreibung
Nein, so kennt man den Schriftsteller Erik Neutsch nicht unbedingt. Sondern eher als einen harten und Konflikten nicht ausweichenden Schreiber wie zum Beispiel seine berühmten Bücher wie „Spur der Steine“ und „Auf der Suche nach Gatt“ beweisen – oder auch sein unvollendet gebliebenes Hauptwerk, die fünf Bände „Der Friede im Osten“. Ein abschließender sechster Band war nicht mehr geschrieben worden. Aber Neutsch hatte von Anfang an auch eine gefühlvollere und lyrische Seite, wie die in diesem Band vorgestellten Gedichte zeigen. Sie wurden zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben. Im ersten Teil finden sich frühe Gedichte des jungen Autors, Jahrgang 1931, in denen sich Neutsch in den vierziger und fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in jungen Jahren mit der Liebe und der Vorfreude auf ein Mädchen und auf gemeinsames Glück auseinandergesetzt hat wie in NÄCHTLICHE GEDANKEN (17.8. 1948), dessen letzte Zeilen lauten: Ich habe an dich gedacht, als der Mond in die Wolken stieg. Ich habe gebangt die Nacht und gebetet um unser Glück Oder in WIDMUNG Ein leises Ja von deinen Lippen, es gibt mir Mut, tilgt alle Schmerzen. Ein stummes Nicken deiner Augen ist Balsam meinem wunden Herzen. Ein leises Ja auf meine Bitten, ein Liebeshauch wie blühend Flieder, es tut mir gut, löscht alle Leiden und gibt mir meinen Frieden wieder. (23. 1. 49) Auch wenn diese jugendlichen Texte noch sehr schwärmerisch klingen, so lässt sich aus ihnen dennoch die ganz eigene Stimme eines künftigen Literaten heraushören. Der zweite Teil präsentiert eine Auswahl von Texten aus den 1990er Jahren. Sie sind der liebevollen Erinnerung und dem Andenken an seine, nach tapferer Gegenwehr an einer schweren Krankheit verstorbene ersten Ehefrau Helga gewidmet. Besonders eindrucksvoll in seinem Schmerz ist IM FROST Die Rosen sind erfroren, die ich zum ersten Januar, dem Tag, als du geboren, dir blühend in den Schnee gelegt. Ich habe dich verloren, und nichts wird sein, wie's einmal war: Wir beide, fest verschworen, ein Miteinander unentwegt. Wie soll ich mich denn fassen, für immer ohne dich, allein? Ich fühle mich verlassen, den Rosen gleich vor deinem Stein. (14. 1. 97)
Autorenporträt
Geboren 21. Juni 1931 in Schönebeck/Elbe, Studium der Philosophie und Publizistik an der Universität Leipzig, Diplom 1953, bis 1960 Kultur- und Wirtschaftsredakteur in Halle, Reporter. Seit 1962 freischaffender Schriftsteller, Mitglied der Akademie der Künste der DDR 1974-1991, Mitglied des Schriftsteller-Verbandes Deutschlands. Erik Neutsch ist am 20. August 2013 in Halle verstorben. Veröffentlichungen Romane: Spur der Steine, Halle 1964, Bergisch-Gladbach 1991, München 1994, Leipzig 1996 (35 Aufl.) Auf der Suche nach Gatt, Halle 1973, Benshausen 2009 (15 Aufl.) Der Friede im Osten, bisher 4 Bände, Halle 1974-1987 (29 Aufl.) Totschlag, Querfurt 1994 (2 Aufl.) Nach dem großen Aufstand - Ein Grünewald-Roman, Leipzig 2003, Dößel 2010 (2 Aufl.) Erzählungen: Die Regengeschichte, Halle 1960 (3 Aufl.) Die zweite Begegnung, Halle 1961 Bitterfelder Geschichten, Sammelband, Halle 1961 (3 Aufl.) Die anderen und ich, Sammelband, Halle 1970 (5 Aufl.) Tage unseres Lebens, Leipzig 1973 Heldenberichte, Sammelband, Berlin 1976 Akte Nora S., Berlin 1976 Der Hirt, Halle 1978, Berlin 1998 Zwei leere Stühle, Halle 1979 (10 Aufl.) Forster in Paris, Halle 1981, Querfurt 1994 (3 Aufl.) Claus und Claudia, Halle 1989 (3 Aufl.) Stockheim kommt, Berlin 1998 Verdämmerung, Kückenshagen März 2003 (2 Auflagen) Kinderbücher: Olaf und der gelbe Vogel, Berlin 1972 (5 Aufl.) Vom Gänslein, das nicht fliegen lernen wollte, Leipzig 1995. Bühnenwerke: Haut oder Hemd, Schauspiel, Urauff. Halle 1971 Karin Lenz, Opernlibretto zur Musik von Günter Kochan, Urauff. Deutsche Staatsoper Berlin 1971 Haut oder Hemd, Text und Dokumentation, Halle 1972 Da sah ich den Menschen, Dramatik und Gedichte, Berlin 1983 Die Liebe und der Tod, Gedichtband, Halle 1999 Mitautor in ca. 70 Anthologien und Sammelbänden. Filme (nach seinen Texten): Spur der Steine, DEFA 1966 Die Prüfung, DEFA 1967 Akte Nora S., Deutscher Fernsehfunk 1975 Auf der Suche nach Gatt, DFF 1976 Zwei leere Stühle, DFF 1982 Übersetzungen seiner Texte in über 20 Sprachen. Verkaufte Bücher (ohne Anthologien): ca. 2,2 Millionen in Deutschland. Auszeichnungen u.a.: Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur 1964 und 1981 Heimich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR 1971 Kunstpreis der Stadt Halle 1971 Händelpreis der Stadt Halle 1973