Die Liebenden am Canal Saint-Martin von Claire Renaud spielt in einer kleinen Brasserie in Paris. An den Tischen sitzen Paare in verschiedenen Stadien ihrer Beziehung. Zwischen den Geschichten der Paare sind Kapitel über die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen Cyril und Marion eingeschoben, den
beiden Angestellten der Brasserie.
Die Kapitel über die Paare sind mit den von ihnen bestellten…mehrDie Liebenden am Canal Saint-Martin von Claire Renaud spielt in einer kleinen Brasserie in Paris. An den Tischen sitzen Paare in verschiedenen Stadien ihrer Beziehung. Zwischen den Geschichten der Paare sind Kapitel über die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen Cyril und Marion eingeschoben, den beiden Angestellten der Brasserie.
Die Kapitel über die Paare sind mit den von ihnen bestellten Gerichten betitelt, es geht los mit Amuse-guele über mehrere Hauptgerichte bis hin zu Profiteroles au chocolat zum Dessert.
Im ersten Kapitel wird Frédéric von seiner Frau verlassen, was von den anderen Gästen und den Angestellten mit großem Interesse beobachtet wird.
Wir beobachten ein Ehepaar, das schon lange verheiratet ist und lesen sowohl seine als auch ihre Gedanken. „All die Pärchen um sie herum befinden sich an unterschiedlichen Punkten ihrer Liebesgeschichte: Die einen umkreisen einander noch, andere lernen sich gerade besser kennen, wieder andere ringen anscheinend darum, sich einander anzupassen. Julien und sie verkörpern dabei das Endstadium: das Absterben der Gefühle, die Vereinsamung trotz Zweisamkeit.“ (S. 143)
Aurélie hat einen positiven Schwangerschaftstest in ihrer Handtasche und sucht nach dem passenden Moment, um ihrem Mann Franҫois die frohe Nachricht zu verkünden. Die beiden werden von Ariane beobachtet, die nach der Geburt ihres Sohnes zum ersten Mal wieder abends ausgeht. Sie denkt an ihre Freude zurück, als sie vor einigen Monaten von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte und daran, wie unglücklich und ausgelaugt sie jetzt ist, den ganzen Tag allein mit einem ständig schreienden Baby.
Mir hat die Geschichtensammlung der Liebesbeziehungen sehr gut gefallen, besonders schön fand ich die allmähliche Annäherung zwischen Cyril und Marion. Sehr berührt hat mich die Geschichte von Monsieur Fontaine, der in liebevoller Erinnerung an seine verstorbene Frau gleich zweimal Entrecôte-frites bestellt. Sehr amüsiert habe ich mich über den arroganten Gast, der von Cyril des Lokals verwiesen wird.
Ich empfehle, das Buch häppchenweise zu lesen und täglich ein bis zwei Geschichten zu genießen. Der Text auf der Rückseite fasst den Inhalt wunderbar zusammen: „Kommen Sie herein, nehmen Sie Platz und erleben Sie die Liebe in Paris, wie sie wirklich ist: lebensreich, lebensecht und voll bezaubernd französischem Charme.“