Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleists Erzählung "Die Verlobung in St. Domingo" stellt das Thema dieser Arbeit dar. Im Mittelpunkt steht hierbei die Beziehung zwischen Toni und Gustav, welche bezüglich des Rassendiskurses und der Liebesgeschichte untersucht werden soll. Dabei soll insbesondere Kleists Poetik der Unschärfe analysiert werden. Zu Beginn der Arbeit wird die Erzählung hinsichtlich des Kolonialismus betrachtet. Wie war das Verhältnis zwischen Schwarzen und Weißen? Darauf aufbauend wird die Beziehung von Kleist zu Saint-Domingue erläutert und den Spuren der Novelle nachgegangen. Anschließend wird der Begriff der Rasse um 1800 vorgestellt. Unter dem Oberbegriff der Sexualität charakterisiert der Autor Eigenschaften der schwarzen Frau und das Verhältnis von weißen Männern zu dieser. Welche Stellung hatte die schwarze Frau zu dieser Zeit? Wie wurde sie von den weißen Kolonisten gesehen? Darauf folgend wird Tonis Identität unter der Leitfrage eines "weder-noch-Konflikts" betrachtet. Anschließend folgen Ausführungen zu Tonis Weiblichkeit. Eine Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen unterschiedlicher Hautfarbe bietet in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts nur noch selten Gelegenheit zur Diskussion über Rassismus. Doch vor mehr als 200 Jahren war die Liebe verschiedener Menschenrassen undenkbar und stieß auf Unverständnis. Für den deutschen Autor Heinrich von Kleist war diese Thematik im Jahr 1811 Anlass, darüber zu schreiben.
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