Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 1,7, Universität Osnabrück (Marketing), Veranstaltung: Marketing Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Problemstellung Der Großhandel übt sowohl für die Hersteller als auch für seine eigenen Kunden, den Einzelhandel und die gewerblichen Abnehmer, wichtige Funktionen aus. Viele Hersteller bedienen sich des Großhandels, weil der Aufbau eines eigenen Absatzkanals zu aufwendig wäre. Einzelhandel und gewerbliche Abnehmer kaufen bei Großhändlern ein, weil sie bei diesen ein ganzes Bedarfsspektrum abdecken können. Die Sortimentsbildungsfunktion des Großhandels erspart den direkten Einkauf bei vielen verschiedenen Herstellern, der oft nicht einmal möglich ist, weil viele Hersteller die Abnahme von Mindestmengen verlangen.1 Der Großhandel unterscheidet sich von anderen Handelsformen dadurch, daß er seine Waren ausschließlich an Produzenten und Wiederverkäufer vertreibt, nicht aber an Konsumenten.2 Aufgrund der Notwendigkeit eines am Bedarf der Kunden orientierten Sortimentes3 und der Tatsache, daß der Anteil der Materialkosten am Umsatz im Handel zwischen 80 % und 90 % liegt,4 wird deutlich, daß die Beschaffungstätigkeit des Großhandels einen großen Einfluß auf den Gesamterfolg der Unternehmung hat. Verminderungen des Beschaffungsaufwandes können eine Hebelwirkung zugunsten eines höheren Jahresergebnisses ausüben.5 Dabei kommt der Beschaffungstätigkeit besonders aufgrund des wachsenden Engpaßcharakters der Beschaffungsmärkte zunehmende Bedeutung zu.6 Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem wichtigen Teilbereich des beschaffungspolitischen Instrumentariums, nämlich dem der Lieferantenwahl. Ein solches Wahlproblem stellt sich immer dann, wenn ein Großhandelsunternehmen seinen Bedarf bei mehreren Lieferanten decken kann. Lieferanten sind in diesem Sinne alle Anbieter und Zulieferer, die den Bedarf der Unternehmung decken können.7 Dieses Wahlproblem bei der Lieferantenwahl stellt sich nicht nur dem Großhandel, sondern analog auch einer produzierenden Unternehmung, wobei sich einem Hersteller oft zusätzlich die Frage stellt, ob er das benötigte Produkt selbsterstellt (make-or-buy-Decision). Die Möglichkeit der Selbsterstellung eines Gutes wird in dieser Untersuchung ausgeklammert, da ausschließlich der klassische Großhandel betrachtet werden soll, der sich auf seine Großhandelsaktivitäten beschränkt. Das Problem der Lieferantenwahl wird unter zwei Aspekten untersucht.