Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der vorliegenden Arbeit mit dem Titel "Literarische Familien im 18. und 19. Jahrhundert" handelt es sich um eine thematisch orientierte literaturwissenschaftliche Studie zur Darstellung der Familie in der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Die zentrale Fragestellung ist, wie im 18. beziehungsweise im 19. Jahrhundert Familien in der Literatur dargestellt werden und ob hierbei Gemeinsamkeiten beziehungsweise Unterschiede zwischen den beiden Jahrhunderten feststellbar sind. Analysiert werden exemplarisch für die Literatur des 18. Jahrhunderts "Die zärtlichen Schwestern" von Christian Fürchtegott Gellert und "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing, für die Literatur des 19. Jahrhunderts "Effi Briest" von Theodor Fontane und "Die Buddenbrooks" von Thomas Mann. Mit Gellerts und Lessings Dramen wurden zwei Werke aus den Anfängen des bürgerlichen Zeitalters ausgewählt, in dem das Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie erst entstand. Die Romane von Fontane und Mann stehen am Ende des 19. Jahrhunderts und damit am Ausgang des Jahrhunderts, das man bedingt durch den stetigen Aufstieg des Bürgertums als das eigentliche „bürgerliche Zeitalter“ bezeichnen kann. Den literaturwissenschaftlichen Analysen geht ein sozial- und kulturgeschichtlicher Überblick über die Entstehung der bürgerlichen Kleinfamilie voraus. Thematisiert werden in diesem Kapitel der Übergang vom „Ganzen Haus“ zur Kernfamilie und der Einstellungswandel in Bezug auf Liebe und Ehe, die Rollen der Geschlechter, die Bedeutung von Kindheit und Erziehung und die Vorstellung von Tugendhaftigkeit. Eingegangen wird sowohl auf die ideologischen Leitbilder als auch auf die historischen Realitäten.