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Inhaltsangabe:Einleitung: Jährlich sehen etwa 750 000 Menschen in Deutschland ein antikes Drama. Damit machen antike Tragödien etwa ein Prozent des Repertoires deutschsprachiger Theater aus. Hinzu kommt eine Reihe von modernen Bearbeitungen antiker Sujets. Antikerezeption kann man in fast allen Bereichen des kulturellen Lebens feststellen. Diese Untersuchung beschränkt sich auf die literarische Verarbeitung des Antigone-Mythos im Bereich des modernen Theaters. Dieser Mythos wurde exemplarisch ausgewählt aufgrund seiner starken Präsenz auf deutschen Bühnen und wegen der großen Anzahl und…mehr

Produktbeschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung: Jährlich sehen etwa 750 000 Menschen in Deutschland ein antikes Drama. Damit machen antike Tragödien etwa ein Prozent des Repertoires deutschsprachiger Theater aus. Hinzu kommt eine Reihe von modernen Bearbeitungen antiker Sujets. Antikerezeption kann man in fast allen Bereichen des kulturellen Lebens feststellen. Diese Untersuchung beschränkt sich auf die literarische Verarbeitung des Antigone-Mythos im Bereich des modernen Theaters. Dieser Mythos wurde exemplarisch ausgewählt aufgrund seiner starken Präsenz auf deutschen Bühnen und wegen der großen Anzahl und Verschiedenartigkeit der Bearbeitungen im deutschsprachigen Raum. Wichtig ist, daß die antike Tragödie des Sophokles selbst nicht Gegenstand der Untersuchung sein wird, sondern deren Rezeption und literarische Verarbeitung auf dem Theater. Dennoch wird zunächst eine Einführung in den antiken Antigone-Mythos gegeben, wobei das Hauptaugenmerk auf der Tragödie des Sophokles liegt. Diese Informationen sind notwendig, da zwischen der literarischen Verarbeitung im 20. Jahrhundert und der antiken Vorlage intertextuelle Bezüge bestehen - das moderne Stück muß immer auf der Grundlage seiner Vorlage betrachtet werden. Andererseits üben auch die Verarbeitungen der literarischen Moderne Einfluß auf die Tragödie des Sophokles aus. Durch diese Neuinterpretationen des antiken Mythos öffnen sich auch neue Deutungsansätze für die Antigone aus dem Jahr 442 v.Chr. Für die Untersuchung wurde ein stoffgeschichtlicher Ansatz gewählt. Die einzelnen Stücke werden in chronologischer Reihenfolge einzeln untersucht, dabei wird auch der historische, soziologische, politische und theaterpraktische Ort der Mythen-Variante erläutert. Die untersuchten Dramen: Die untersuchten Stücke reichen von der einfachen Bearbeitung bis hin zur Veränderung des Fabelverlaufs. Zur Jahrhundertwende greift Hugo von Hofmannsthal den Antigone-Mythos auf und verfaßt ein Vorspiel zur Antigone des Sophokles. Fünfzehn Jahre später gibt der durch seine Rassentheorie bekannt gewordene Houston Stewart Chamberlain mit dem Tod der Antigone seine Deutung des antiken Mythos. Während des ersten Weltkriegs entsteht Walter Hasenclevers Antigone als Plädoyer gegen Krieg und Despotismus. Max Mell dagegen verfolgt in den Sieben gegen Theben einen weniger kritischen Ansatz. Als herausragendes Stück erscheint bei den deutschen Bearbeitungen die Variante von Bertolt Brecht. Auch er nimmt eine radikale Neuinterpretation des antiken [...]

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