Ein virtuoser Roman über einen Jungen, der in Russland bei einem homosexuellen Paar aufwächst Mikita wird nach dem Tod seiner Mutter von ihrem Bruder adoptiert, er ist fünf Jahre alt. Mit Slawa und dessen Partner Lew genießt er eine fröhliche Kindheit. Aber mit der Einschulung beginnt das Versteckspiel, das Lügen. Wenn Besuch kommt, müssen Fotos weggeräumt, in Aufsätzen müssen Dinge verschwiegen oder erfunden werden, und Mikita schlagen Vorurteile entgegen. Er verliert seinen Frohsinn, wird wütend, aggressiv, depressiv. Erst die Freundschaft mit einem Jungen aus dem Waisenhaus beruhigt ihn. Und dann merkt er, dass er sich zu Jungs hingezogen fühlt. Ausgerechnet! Er beschuldigt sich, zum Beweis für die Propaganda geworden zu sein, die behauptet, gleichgeschlechtliche Paare würden homosexuelle Kinder großziehen. All seine Versuche, sich in Mädchen zu verlieben, scheitern. Es wird noch dauern, bis Mikita Frieden mit sich selbst und seiner Sexualität findet. Die Lüge ist ein ausgesprochen unterhaltsames Debüt, schnörkellos und am Puls der Zeit.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Anna Flörchinger liest Mikita Frankos autobiografischen Coming-of-Age-Roman eines Jungen, der im homophoben Russland mit zwei Vätern aufwachsen muss, mit viel Mitgefühl für die Widerstände, die Wut und den Selbsthass des jungen Mannes. Letzteres vermittelt ihr Franko durch einprägsame Szenen in der Schule und in der Familie des Teenagers, die die "Grausamkeit" der homophoben Gesellschaft illustrieren, wie die Rezensentin erklärt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine charmante und sehr zeitgemäße Erinnerung daran, dass ein Kind auch zwei Väter haben kann.« Konstantin Kropotkin -