Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,3, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einführung "Einmal kommt ja die Frau, die uns unbewußt an allen anderen Frauen rächt und die uns radikal frißt. Mit Haut und Haaren, Leib und Seele." 1 Schon immer wies die literarische Imago der Frau eine Zwiespältigkeit auf, die von Lena Lindhoff in ihrer "Einführung in die feministische Literaturtheorie" wie folgt definiert wird: "Die Bilder, die die Literaturgeschichte überliefert, umfassen so unterschiedliche Imagines wie das der Madonna, der Hexe, der jugendlichen Unschuld [...]. Sie spalten das Weibliche in eine idealisierte und eine dämonische Gestalt. Die Frau ist [...] Heilige oder Hure, Engel oder Dämon." 2 Daraus lässt sich schließen, dass die Bilder der imaginierten Weiblichkeit in der Literatur entweder in den Rang des Vollkommenen gehoben und angebettet oder in das Reich des Abstoßenden, der Sünde verwiesen werden. Das Schöne der idealisierten Frauenimago erfährt in der Literatur wenig Beachtung. Dieser Typus des Weiblichen erleidet Passivität, ist in seinem gesellschaftlichen Rahmen eingeschränkt und infolgedessen auch beschränkt. Monotonie bestimmt das narrative Dasein dieser Frauengestalt. Anders ihr Gegenstück: das dämonisierte Frauenbild. Impulsiv und von ihrer unbändigen Lust getrieben, weckt die Dämonin geheime Wünsche und Ängste und ist ihrem idealisierten Gegenbild weit überlegen. Das Sinnbild dieser verhängnisvollen, dämonenhaften Frau, die zeitgleich die Merkmale des Eros und des Thanatos impliziert, ist in der Geschichte des Altertums und in der Mythologie tief verankert. Beispiele für Personifikationen des dämonischen Weiblichen liegen dabei auf der Hand und sind entweder als Meduse und Salome oder als Helena und Loreley allseits bekannt. _______________ 1 Wegner, Matthias. Klabund und Carola Neher. Berlin 1996. S. 102. Zitiert nach: Borrmann, Norbert. Vampirismus oder die Sehnsucht nach Unsterblichkeit. München 1999. S. 231. 2 Lindhoff, Lena. Die Einführung in die feministische Literaturtheorie. 1. Aufl. Stuttgart 1995. S. 17. Die Gestalt der Wiedergängerin, des weiblichen Vampirs, die nicht zuletzt wegen ihres verworfenen Frauenbildes ein interessantes Forschungsfeld darstellt, gliedert sich in diese scheinbar endlose Reihe von verhängnisvollen Frauen ein, die die männliche Angst vor der (sexuell) potenten Weiblichkeit widerspiegeln. Durch "verschiedene Motivationen geleitet, der Gier nach Liebe, Blut oder Sex"3, stellt die Wiedergängerin darüber hinaus eine Erweiterung des Mythos der verhängnisvollen Frau dar ..
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