Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 2,0, Technische Universität Dortmund (Institut für Journalistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington haben immer wieder eine Frage aufgeworfen: Warum? Auf der Suche nach den Hintergründen der Selbstmordattentate von Mohammed Atta und seinen Komplizen stoßen wir selbst nach fast zwei Jahren auf Ungereimtheiten bei den Erklärungs-ansätzen.1 Es gibt keine klaren Beweise für eine Beteiligung der 19 mutmaßlichen Terroristen, zahlreiche Indizien deuten aber darauf hin. Die Beschäftigung mit den möglichen Ursachen, wie Atta und Co. zu solch einer grausamen Tat überhaupt befähigt sein konnten, findet in den aktuellen Debatten nur selten Beachtung, obwohl der Terrorismus-Begriff wie kaum ein anderer tief in unser Bewusstsein vorgedrungen ist.2 Die großformatigen Portraits Attas, in den Boulevardblättern Express und Bild unmittelbar nach den Anschlägen als "kalte Fratze des Terrorismus"3 und "Terror-Bestie"4 betitelt, haben dem Grauen zwar ein Gesicht gegeben, aber sie beschränken sich auf eine personalisierte Erklärung und lassen die Motivation des Attentäters unbeleuchtet. Der Historiker Arnulf Baring wurde in der Berliner Morgenpost zitiert, die Anschläge seien die "Rückkehr des absolut Bösen" und "ökonomisch"5 nicht zu erklären. Die auch heute noch weit verbreitete Meinung, es handele sich um Geisteskranke oder Irre, verkennt die Komplexität des Problems. Denn so lange wir die Frage nach dem "Warum" nicht klären wollen oder können, bleibt uns eine effektive Beseitigung des Phänomens Terrorismus verwehrt. Amerikas Kriege gegen Afghanistan und Irak, ob mit oder ohne einer Allianz der Willigen, als Folge des 11. September führen in eine Sackgasse, weil die rationalen Ursachen des Terrorismus ausgeklammert werden. Die Einteilung der Welt in Gut und Böse nach dem fragwürdigen Schema von US-Präsident George W. Bush verführt dazu, die "anderen schlichtweg einer motivlosen Bösartigkeit"6 zu bezichtigen. Dass diese eingeengte Sicht der Dinge nicht zu halten ist, hat eine Gruppe wissenschaftlicher Autoren in interdisziplinären Aufsätzen, für diese Arbeit wichtigste Grundlage, gezeigt...
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