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Examensarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Neuere Geschichte), Veranstaltung: Staatsexamen, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung 1.1. Zum Thema Das 18. Jh. wird häufig als das "pädagogische Jahrhundert" bezeichnet. Insbesondere die Aufklärung, die an die Allmacht der Bildung glaubte, brachte eine breite Diskussion über Bildung auf den Weg. Diese Diskussion wurde in Deutschland durch die gesellschaftlichen Veränderungen im Zuge der französischen Revolution noch verstärkt. So…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Neuere Geschichte), Veranstaltung: Staatsexamen, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung 1.1. Zum Thema Das 18. Jh. wird häufig als das "pädagogische Jahrhundert" bezeichnet. Insbesondere die Aufklärung, die an die Allmacht der Bildung glaubte, brachte eine breite Diskussion über Bildung auf den Weg. Diese Diskussion wurde in Deutschland durch die gesellschaftlichen Veränderungen im Zuge der französischen Revolution noch verstärkt. So führte Preußen unter dem Eindruck der Niederlagen gegen Napoleon 1806 mehrere Reformen durch, zu denen auch ein größeres Engagement auf dem Gebiet der Bildungspolitik gehörte. Die Tendenz zu Reformen in der Bildungspolitik lässt sich aber nicht nur in Preußen beobachten, sondern ist im beginnenden 19. Jh. ein gesamtdeutsches Phänomen. Eine besondere Rolle in dieser Debatte um Bildung spielte die Frage nach der Erziehung und Ausbildung des weiblichen Geschlechts. Im Bereich der Knabenbildung kam es im Zuge der bildungspolitischen Neuerungen zu umfangreichen Reformen. So wurde das bereits vorhandene Schulsystem für die Knabenbildung durch Reglementierungen verbessert und erneuert. Besonders der Staat zeigte hier großes Interesse. Für das weibliche Geschlecht stellte sich die Ausgangssituation um einiges schwieriger dar. Ein Schulsystem, das sich mit dem der Knaben vergleichen ließ, gab es nicht. Zudem war Bildung in dieser Zeit auch noch sehr stark abhängig von den finanziellen Mitteln der Eltern. Dabei fiel die Entscheidung, wem man eine bessere Bildung ermöglicht, natürlich immer zugunsten der Jungen. Alles in allem gesehen stand es um die Mädchenbildung im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jh. nicht gut. Von besonderer Wichtigkeit waren deshalb die neuen Ideen über die Bildung und Erziehung des weiblichen Geschlechts. Eine besondere Rolle dabei spielte die Geschlechteranthropologie der Aufklärung. In ihr wurde das Verhältnis von Mann und Frau für die bürgerliche Gesellschaft definiert. Sie übte damit einen großen Einfluss auf die Mädchenschulpolitik aus. In diesem Zusammenhang stellen sich einige Fragen: Welche Rolle sollten die Frauen in der bürgerlichen Gesellschaft überhaupt spielen? Wie war ihre Position gegenüber dem Mann? Und wie wirkte sich die Anthropologie letztlich im Alltag auf die Ausbildung der Mädchen aus? Auf diese Fragen soll im ersten Teil der Arbeit eine Antwort gefunden werden. [...]