Inhaltsangabe:Einleitung: Die Hoden gelten als Sitz der Männlichkeit. Was ist jedoch mit einem Mann, der infolge eines Unfalls, genetischen Fehlers oder Operation keine Hoden hat? Ist dieser (noch) ein Mann? Die Männer, die Gesangskastraten, aber auch Kapaune, Verschnittene oder Eunuchen getauft wurden (werden), wurden in den letzten Jahren bereits aus vielen Blickwinkeln beäugt. Man kennt Romane und Filme, die sich mit dem Thema mehr aufreißerisch als wahrheitsgemäß auseinandersetzen. Dem einen oder anderen sind vielleicht sogar die teilweise grauenhaften Aufnahmen des sogenannten letzten Kastraten Alessandro Moreschi (1858-1922) geläufig. Es existieren jedoch kaum wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit der Geschlechtlichkeit von Gesangskastraten beschäftigen. Im Jahre 1985 stellte sich Herbert Grönemeyer in seinem Lied ¿Männer¿ die Frage ¿Wann ist ein Mann ein Mann¿? Er beschreibt den Mann als sehr ambivalent und zeigt diverse Typen auf. Es zeigt sich in der einschlägigen Literatur, dass es zwar in Anlehnung an Grönemeyer zahlreiche Vorstellungen und Konstruktionen, aber keine Definition von Mann und keine Antwort auf die Frage wann ist ein Mann ein Mann gibt. Da die Antwort bis heute ausbleibt, kann folglich keine Definition von Männlichkeit im 17. und 18. Jahrhundert existieren, die jedoch als Forschungsgrundlage für diese Arbeit benötigt wurde. Um trotz allem eine von anderen Autoren bewertungsfreie Konstruktion von Männlichkeit zu erhalten, analysierte die Autorin acht verschiedene im 17. und 18. Jahrhundert populäre Libretti und erkannte, dass in diesen Texten immer wieder die drei gleichen Männertypen beschrieben werden. Hier wird klar, dass es keine eindeutige Festlegung von dem einen Mann geben kann, da es verschiedene Männertypen gibt. Diese Männertypen werden nachfolgend ¿Die Allegorie-Typen¿ genannt. ¿Die Allegorie-Typen¿ erschließen sich aus spezifischen Verhaltensweisen und zugeschriebenen Persönlichkeitsmerkmalen aus der Dichtung. Personen in den Libretti, die charakteristisch für den jeweiligen Männertyp sind, wurden von der Autorin in einer Matrix nach den herausgearbeiteten Eigenschaften bewertet. In dieser Arbeit werden ¿Die Allegorie-Typen¿ exemplarisch an zwei Opern verdeutlicht. Das bedeutet, es wird an diesen beiden Opern demonstriert, dass die männlichen Personen in jeweils einen ¿Allegorie-Typ¿ einzuordnen sind. Diese Veranschaulichung erfolgt über die bereits erwähnte Matrix (siehe Anhang) und anhand von [...]
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