Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Universität des Saarlandes (3.4 Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar "Hofkultur in Deutschland", Sprache: Deutsch, Abstract: An allen europäischen Höfen galt es damals für den Herrscher zum guten Ton, eine oder mehrere Mätressen zu haben – trotz des damit verbundenen Ehebruchs. Mätressen waren offizielle Geliebte des Herrschers, allerdings viel mehr als nur eine private Liebschaft. Die Mätresse war eine öffentliche, im Rampenlicht stehende Person, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zog. Sie war in gewisser Weise ein Statussymbol, das einem Hof Glanz verlieh. Die Mätresse wurde zum gesellschaftlich integrierten Hofamt mit zum Teil politischem Einfluss und sie gehörte zu den mächtigsten weiblichen Figuren am Hof. Friedrich August I. von Sachsen, auch als August der Starke bekannt, führte ein zu seiner Amtszeit als Kurfürst von Sachsen und König von Polen in diesem Sinn wohl sehr modernes Leben. Nach seinem Regierungsantritt als Kurfürst begann seine Mätressenwirtschaft. Die genaue Anzahl seiner Liebschaften bleibt eine Dunkelziffer. Aber offiziell sind zwölf Mätressen bekannt, von denen einige nur kurz, andere für längere Zeit in seiner Gunst standen. Die bekanntesten seiner Favoritinnen waren Gräfin Maria Aurora von Königsmarck, die Gräfin Esterle, die Fürstin Lubomirska und Anna Constantia von Brockdorff, spätere Gräfin von Cosel. Die vorliegende Arbeit stellt eine Überblicksdarstellung zur Mätressenwirtschaft des sächsischen Kurfürsten dar und versucht die Frage zu beantworten, welchen Einfluss – politisch, sozial und emotional – die vier genannten Mätressen auf ihn hatten.