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Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: keine, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Karl Marx gilt weithin als einer der besten Analytiker des Kapitalismus seiner Epoche. Ihm gebührt der Verdienst, als Erster die dem Kapitalismus inhärenten Kausalmechanismen erkannt und adäquat beschrieben zu haben. Während dieser deskriptive Teil seines Opus von vielen Seiten große Anerkennung erfuhr, verhielt es sich mit dem prognostischen Teil seiner Arbeit geradezu antithetisch. Von…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: keine, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Karl Marx gilt weithin als einer der besten Analytiker des Kapitalismus seiner Epoche. Ihm gebührt der Verdienst, als Erster die dem Kapitalismus inhärenten Kausalmechanismen erkannt und adäquat beschrieben zu haben. Während dieser deskriptive Teil seines Opus von vielen Seiten große Anerkennung erfuhr, verhielt es sich mit dem prognostischen Teil seiner Arbeit geradezu antithetisch. Von der einen Seite verehrt, in den Himmel gehoben, ja bisweilen wurde seinem Opus nachgerade doktrinärer Charakter zugeschrieben, erntete sie auf der anderen Seite des ideologischen Spektrums Ablehnung, Verunglimpfung und den Status einer gefährlichen, bis aufs Blut zu bekämpfenden Ideologie. Aus welchen Gründen schafften es die Überlegungen eines einzelnen Mannes (sieht man mal von seinem Kompagnon Engels ab), eine solche Spaltung in der ideologischen Auseinandersetzung zu etablieren, die, wenn auch zum Glück in stark abgeschwächter Form, bis heute fortbesteht und die das Potenzial besitzt jederzeit wieder zu einer globalen Konfrontation beizutragen? Ein Grund für diese Situation wird im Allgemeinen in der teilweise unvollständigen bzw. inkonsistent bis fehlerhaften Marxschen Krisentheorie verortet, die ein Kernstück seines Theoriegebäudes darstellt. Diese Theorie der wiederkehrenden kapitalistischen Krisen soll im Folgenden kurz in ihren zahlreichen Facetten dargestellt werden um eine adäquate Bewertung ihrer Plausibilität – nicht zuletzt auch im Lichte der heutigen “modernen“ Wirtschaftstheorie – zu bewerkstelligen. Generell gibt es die verschiedensten Spielarten der Krisentheorie, und je nachdem aus welcher Ecke des ideologischen Spektrums der Autor stammt dessen Werk man zu Rate zieht, wird dieser oder jener Aspekt völlig ausgeblendet beziehungsweise ein anderer als der allein erklärungsmächtige dargestellt. So sahen beispielsweise zahlreiche marxistische Autoren der 70er Jahre das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate, so wie es Marx durchaus plausibel beschrieben hatte, als dessen Hauptbeitrag zur Krisentheorie.