Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Epoche der europäischen Aufklärung gilt neben der Reformation als epochale Zäsur in der europäischen Kultur und Geschichte. Die zeitliche Erstreckung der europäischen Aufklärung wird allgemein von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts definiert. Obwohl dieser gesetzten zeitlichen Einteilung Entwicklungen voraus- und hinausgingen, umreist man mit dieser Einteilung den Rahmen der Aufklärung. Die Aufklärung in ihrem Kern erfassen zu wollen, dürfte bezüglich ihrer Komplexität, weit weniger eindeutig ausfallen. Es verbietet sich die Aufklärung auf eine gemeinsame Formel, einen Begriff oder eine Identität vereinfachen zu wollen. Denn zu unterschiedlich und komplex waren die gesellschaftlichen, wissenschaftlich- kulturellen und politischen Umstände in den einzelnen Ländern, die es zu differenzieren gilt. Dennoch galten überall die selben wesentlichen Leitideen, die in den jeweiligen soziokulturellen Kontexten neue Perspektiven eröffneten. Die Kritik auf allen Ebenen der Gesellschaft avancierte zum essentiellen Merkmal der Aufklärung. Religions-dogmatische und supranaturalistische Welterklärungen, traditionelle Gesellschaftsges-taltung und die Legitimation althergebrachter Autoritäten wurden in Frage gestellt. Unter dem Primat der Vernunft, sollte die Welt erklärt und erkannt werden, nicht mit traditionellen Selbstverständlichkeiten. Der starke Fortschrittsglaube der Aufklärung postulierte auch die allgemeine Lern- und Lehrfähigkeit des Einzelnen, und damit die Universalität der Vernunft. Eben deshalb sollte eine gute Bildung nicht mehr allein das Privileg der Oberschicht sein. Die Erziehung und Bildung des Menschen trat deshalb in den Mittelpunkt der Aufklärung.