Liebes- und einige andere Erklärungen. In diesem außergewöhnlichen Logbuch unternimmt Jens Sparschuh einen höchst vergnüglichen Streifzug durch die Welt der schönen Künste, begleitet von Kolleginnen und Kollegen, die sie auf unverwechselbare Weise geprägt haben. Er führt telepathisch ein Ferngespräch mit Irmtraud Morgner, spaziert mit Uwe Timm um den Wannsee bis nach Ikarien, inspiziert in den virtuellen Katakomben des ZVAB den Zustand alter Ausgaben von Karl Mickel, erkundet an der Seite Volker Brauns eine verwüstete Landschaft, strandet mit Leonard Cohen auf der griechischen Insel Hydra, untersucht historisches Treibgut, das Reinhard Minkewitz aufgelesen hat, streift mit Irina Liebmann auf zielvollen Umwegen durch die Große Hamburger, an deren Ende sie staunend vor einem Rätsel stehen, unter einem von Johannes Nawrath täuschend echt darüber hingepinselten Himmel macht er kurz blau und überlässt die Navigation sogar für einen hochriskanten Moment dem eigensinnigen Vladimir Nabokov, bevor er mit Thomas Mann den Zauberberg besteigt. Die in diesem Band versammelten Texte beweisen aufs Schönste, dass Jens Sparschuh nicht nur ein großer Erzähler und ein ebenso kluger wie gewitzter Beobachter unserer Gegenwart ist, sondern auch ein wahrer Meister der kurzen Form.
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Nur Positives berichtet Rezensent Fokke Joel von den imaginären Reisen, die er mit Jens Sparschuh und dessen Begleiterinnen und Begleitern unternimmt. Ihr Ziel: Das Meer - immer wieder das Meer, und immer wieder werden sie von irgendetwas aufgehalten, durchkreuzt irgendetwas ihre Pläne, was die Reise jedoch keineswegs weniger lohnenswert macht, betont Joel! Ganz im Gegenteil, gerade die Unberechenbarkeit, die vielen kleinen Überraschungen machen Sparschuhs Erzählungen so lebendig, so spannend, findet der Rezensent. Hinzu komme ein subtiler Humor sowie die Fähigkeit zum dialektischen Denken, die den Autor auch immer wieder verlässlich von seinen kurzen Abstechern ins Reich der Spießer-Matrosen zurückhole. Die ihn begleiten, wählt Sparschuh mit Bedacht: Karl May, Arno Schmidt, Irmtraud Morgner und weitere - es sind vor allem solche, die aufgrund innerer oder äußerer Umstände und Zwänge am realen Reisen gehindert wurden, daran ihrem Alltagsleben zu entfliehen, deren Gedankenreisen dafür aber umso weiter gingen, umso wilder waren, erklärt der bewegte Rezensent
© Perlentaucher Medien GmbH
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