Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,6, Hochschule Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist ein pessimistisches Weltbild, das Samuel P. Huntington mit seinem Artikel "Clash of Civilizations?" im Sommer 1993 in der US-amerikanischen Zeitschrift Foreign Affairs schildert. Zukünftige Konflikte werden zwischen den großen Kulturregionen der Welt verlaufen. Insbesondere der Westen und der Islam werden ihre historisch blutigen Konflikte weiter austragen und sich gegenseitig verstärkt durch Religion, Sprache und Geschichte differenzieren. Beide werden dem gewaltsamen Drang nachkommen, ihre Kultur auszubreiten. Jeder der glaubt, dass sich westliche Werte als überlegen durchsetzen werden oder, dass die fortschreitende Globalisierung zu einer harmonischen Vereinheitlichung der Welt führen wird, dürfte sich von Huntington vor den Kopf gestoßen fühlen. Ein wesentliches Element der Machtausübung von Kulturkreisen, aber womöglich auch bei der Verständigung zwischen Kulturen, sind die Medien. Huntington bezeichnet die globale Kommunikation als "eine der wichtigsten zeitgenössischen Manifestationen westlicher Macht." (Huntington, 1998: S.80) El-Nawawy und Iskandar sehen gar den Kampf der Kulturen nicht auf Schlachtfeldern ausgetragen, sondern "in our very own living rooms and in our mind-sets". (El-Nawawy, Iskandar, 2002: S.IX) Medien leisten heute einen bedeutenden Beitrag zur außenpolitischen Situation und werden in der Wissenschaft nicht mehr nur als reine Nachrichtenkanäle gesehen (vgl. Kempf, 2003: S.2). Doch muss es auf einen medialen Konflikt hinauslaufen? Für einen der bedeutendsten Medientheoretiker des 20. Jahrhunderts, Joshua Meyrowitz, sind Massenmedien potentielle Vermittler in der modernen Zeit. Als ein großes Haus, könne man sich die Welt vorstellen, "in welchem plötzlich alle Wände verschwinden und ehemals getrennte Situationen und Lebensbereiche für alle Anwesenden zugänglich werden." (Jäckel, 2011: S.312) Ein Akteur der Massenmedien, der sich spätestens mit der Berichterstattung über den Arabischen Frühling Anfang des Jahres 2011 einen Namen gemacht hatte, ist Al-Jazeera English (AJE). Der in Katar stationierte Sender hat das Potenzial, als Gegengewicht zu der vom Westen dominierten internationalen Berichterstattung zu fungieren. Inwieweit diese arabische Stimme aber eine vermittelnde Rolle im Kulturkonflikt einnehmen kann und einnehmen möchte, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden.
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