Mordverdacht nach Blackout
Der Freie Fotograf Paul Flemming wird mit den vermeintlichen Folgen einer wilden Nacht kurz vor seinem 40. Geburtstag konfrontiert, die ihm nicht unerhebliche Schwierigkeiten bereiten. Der makabre Tatort ist das düstere Lochgefängnis unter dem Nürnberger Rathaus. Ein
attraktives Fotomodel wurde tot aufgefunden und die ersten Tathergangsphantasien führen dummerweise,…mehrMordverdacht nach Blackout
Der Freie Fotograf Paul Flemming wird mit den vermeintlichen Folgen einer wilden Nacht kurz vor seinem 40. Geburtstag konfrontiert, die ihm nicht unerhebliche Schwierigkeiten bereiten. Der makabre Tatort ist das düstere Lochgefängnis unter dem Nürnberger Rathaus. Ein attraktives Fotomodel wurde tot aufgefunden und die ersten Tathergangsphantasien führen dummerweise, aber glaubwürdig zu Flemming.
Da der lebenslustige Journalist sich nicht mehr erinnern kann und sogar selbst glaubt, etwas mit dem Mord zu tun haben könnte, lassen die Anspannung des auf eigene Faust ermittelnden Paul nachvollziehen. Immer wieder begibt man sich mit dem mit der Frankenmetropole geradezu verwachsenen Single durch die Gassen der Stadt und lebt quasi seinen aufregenden Alltag mit.
Doch nicht nur der ungeklärte Tathergang und der massive und bedrückende Vorwurf, mit dem Tod der jungen Frau zu tun zu haben, sind belastend für den um seine Entlastung kämpfenden Mann, sondern auch noch die ungeklärte Beziehung zu Katinka in Berlin und weiteren zwei „Eisen im Feuer“, die für Paul einen unangenehmen schwebenden emotionalen Zustand verursachen.
Die Verknüpfung der Modeaufnahmen und vor allem der tödliche Ausgang des Fotoshootings in der morbiden Kulisse mit einer zeitgleich im Rathaus stattfindenden Ausstellung der aus Wien ausgeliehenen Reichskleinodien und einem eventuellen Fälschungsskandal sorgen für die für einen spannenden Roman nötige Vielschichtigkeit der Geschichte.
Klar spielt das erwünschte Lokalkolorit dieses Kriminalromans eine wichtige Rolle und auch die vom Autor geschaffenen Figuren brauchen immer wieder ihre Aufgabe, so dass bisweilen das Gefühl von unnötig etwas hölzern herbeigeführter Bedeutung der Personen entsteht, was der Tiefe des Geschehens etwas nimmt.
„Die Meisterdiebe von Nürnberg“ sind dennoch ein aufgrund unkomplizierter Sprache und eines einfach nachvollziehbaren Handlungsstranges gute Unterhaltung aus Franken, die über regionale und Landesgrenzen hinaus anspricht.
(c) 5/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.