Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,3, Universität Hamburg (Geschichtswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Text setzt sich im Wesentlichen mit der Begriffsbildung zum Thema Kolonialkrieg auseinander und verdeutlicht exemplarisch anhand des Maji-Maji-Krieges in Deutsch-Ostafrika von 1905-1908, inwieweit sich Kolonialkriege auch als Guerilla-Krieg, kleiner Krieg, totaler Krieg, symmetrischer oder asymmetrischer Krieg oder als Wirtschaftskrieg verstehen lassen. Für das neunzehnte und zwanzigste Jahrhundert sind Kolonialkriege aus heutiger Sicht von besonderer Bedeutung, weil sie zu dieser Zeit allgegenwärtig waren. Viele Auseinandersetzungen, die heute das Postulat Kolonialkrieg tragen, fanden zunächst unter dem Deckmantel des Imperialismus und später unter dem Kredo der Dekolonisation meist fern von Europa statt. Es lässt sich aber kaum präzise formulieren, was unter dem mit dem Oberbegriff Kolonialkrieg subsummierten Phänomen eigentlich zu verstehen ist, obwohl es mit bestimmten, nur vage angelehnten Dichotomien verbunden ist, die jeder gebildete Mensch mit dem Begriff Kolonialkrieg in Verbindung bringen wird. Überdies hinaus lässt sich der Kolonialkrieg aufgrund der diffusen Vorstellungen, die mit ihm verbunden sind, wissenschaftlich betrachtet, auch kaum von anderen Kriegsformen abgrenzen. Welche Merkmale können also dafür herangezogen werden, um das Phänomen Kolonialkrieg zumindest einigermaßen treffsicher bestimmen zu können? Dieser Fragestellung wird sich diese Arbeit im Folgenden widmen. Um die gewonnenen Erkenntnisse beispielhaft zu illustrieren, werden alle Eigenschaften des Kolonialkrieges, die in der Arbeit herausgearbeitet werden, noch einmal am Beispiel des Maji-Maji-Krieges in Deutsch-Ostafrika von 1905-1908 untersucht. Dabei soll der Versuch unternommen werden, den Terminus Kolonialkrieg mit anderen Formen der Kriegsführung in Beziehung zu setzen, um so eine nähere Bestimmung des Bergriffs zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wird die Arbeit in verschiedene Teile gegliedert, die das Phänomen Kolonialkrieg pro Abschnitt jeweils mit einer anderen Kriegsform in Verbindung bringen. Innerhalb der einzelnen Abschnitte wird dabei immer wieder auf das Beispiel des Maji-Maji-Krieges Bezug genommen. Schließlich wird ein zusammenfassendes Fazit die Arbeit beenden. Hier soll der Versuch unternommen werden, auf Basis der erlangten Erkenntnisse eine präzisere Vorstellung des Phänomens gewinnen zu können.