Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Deutsche Literatur und ihre Didaktik), Veranstaltung: Europäische Dramen im Naturalismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorwort „Hier im Ort ist ein Gericht, noch schlimmer als die Vehmen, wo man nicht erst ein Urteil spricht, das Leben schnell zu nehmen. Hier wird der Mensch langsam gequält, hier ist die Folterkammer, hier werden Seufzer viel gezählt als Zeugen von dem Jammer.“ So lauten die ersten Strophen des Blutgerichtes und lassen bereits die wirtschaftlichen Verhältnisse und das bedrückende System der Unfreiheit und Ausbeutung, denen das Webervolk 1844 unterlag, anklingen. In dem Werk Die Weber von GERHART HAUPTMANN bildet das Blutgericht einen „roten Faden“, der sich durch mehrere Akte zieht. Die historischen Vorgänge, die er seiner Dichtung zugrunde legt, spielten sich im Juni 1844 in den schlesischen Orten Kaschenbach, Langenbielau und Peterswaldau ab. Die Aufstände, mit denen die Weber ihre menschenunwürdigen Lebensverhältnisse zu ändern suchten, wurden in HAUPTMANNS Familie überliefert. In dieser Hausarbeit sollen die Merkmale des Naturalismus an dem Drama Die Weber aufgezeigt werden. Um sich mit der Thematik zu beschäftigen, ist es zunächst einmal wichtig, sich mit der Geschichte der Epoche auseinanderzusetzen, die Entstehungshintergründe des Dramas zu durchleuchten und sich mit der Biografie HAUPTMANNS zu beschäftigen. Erst unter diesen Voraussetzungen ist es möglich sich mit den naturalistischen Merkmalen des Dramas zu befassen sowie der Frage nachzugehen, inwiefern das Stück repräsentativ für die Epoche ist und sich der Intention und der Aussage des Stückes zu nähern. „Und das muß anderscher wern, sprech ich, jetzt uf der Stelle. Mir leiden´s nimehr! Mir leiden´s nimehr, mag kommen, was will.“ Mit diesen Worten beendet der alte Weber Ansorge den zweiten Akt und artikuliert damit den Wunsch nach Verbesserung der Lage.