Der Autor geht von der Frage aus: Welche Form von Messliturgie wurde um das Jahr 600 in der Stadt Rom gefeiert? Lässt sich die "Gregorianische Messe" historische rekonstruieren? Durch die Quellenkritik kann festgestellt werden, dass überraschend wenig Traditionsgut auf den Kirchenvater selbst zurückgeht. Ausgehend von diesem Befund geht der Autor der Frage nach, was Gregor in liturgischer Hinsicht vorgefunden hat und wie sein Erbe rezipiert worden ist. So kann als Ergebnis festgehalten werden, dass die "Gregorianische Messe" nicht vom Himmel gefallen ist, sondern in der Geschichte gewachsen ist. Schon in karolingischer Zeit diente dabei der bewusste Rückbezug auf Gregor der Legitimation der jeweils aktuellen Gestalt von Liturgie.