Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Semantik im Spanischen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir gebrauchen sie mitunter minutiös. Ob im Beruf, in der Freizeit, im Alltag, auf besonderen Veranstaltungen, beim Poesieren oder einfach nur beim Kaffeekranz mit den Großeltern. Oft ist uns gar nicht bewusst, dass wir sie, und wenn, warum wir sie benützen. Wir tun es aus Gründen der Hervorhebung, der Veranschaulichung, der Beschönigung oder der Belebung und auch manchmal, weil uns nichts Besseres einfällt oder erst gar nicht existiert. Die Rede ist von der Metapher. „Metapher“ ist eine Entlehnung aus dem Griechisch-Lateinischem und deriviert vom Wort metaphorá, das zu gr. meta-phérein „anderswohin tragen; übertragen“ gehört. Gemeint ist also ein „übertragener, bildlicher Ausdruck“ . Wenn wir etwas verbalisieren und das Gesagte nicht wörtlich meinen, es also in einer uneigentlichen und übertragenen Weise verwenden, so referieren wir gewöhnlich auf diesen Umstand als metaphorisch bzw. auf diese Äußerung als metaphorisch gemeint. Dies ist ganz klar eine Sonderstellung, die der Metapher in unserer Sprache zukommt, nicht nur der des alltäglichen Lebens. Doch woher bezieht die Metapher ihre Wirkung, ihre Spezifität? Wenn gefragt ist, welche Domäne die Metapher darstellt, wird die Antwort Literatur und allem voraus Lyrik lauten. Mit dieser hat sie gemein, dass beide in ihrer sprachlichen Realisierung von der Norm abweichen. Das eine ist aber literarische Gattung, das andere sprachliches Mittel, dem diese Gattung ihre Wirkungskraft verdankt. Jener sprachlichen (semantischen) Abweichung bzw. Anomalie widmet sich diese Hausarbeit. Zu klären wird sein, worin diese Anomalie besteht. Daher wird in einem ersten Schritt die Funktionsweise der Metapher erläutert. Durch die Abgrenzung zu anderen mit der Metapher vergleichbaren Tropen, d.h. anderen „bildhaften Ausdrücken“ bzw. „sprachlichen Ausdrucksmitteln der uneigentlichen Rede“ , sollen noch bestehende Unklarheiten und Verwechslungsmöglichkeiten eliminiert werden, um letztlich einen tiefscharfe Definition der Metapher zu erhalten. Diese bildet alsdann die Grundlage und den Einstieg in die Metapherntheorie bzw. -geschichte, über die anschließend weitestgehend auf die Semantik fokussiert wird, um schlussfolgernd zu konstatieren, dass die Metapher nicht wirklich Anomalie und kein Mittel, sondern eher ein ‚Schöpfer’ unseres sprachlichen Systems ist.