Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Lateinamerika, Note: 2,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema der folgenden Arbeit soll die Militärdiktatur in Chile und ihre Auswirkungen auf die Autoreferenzialität Bolaños in „Estrella Distante“ thematisieren. Zu Anfang wird der Putsch und der politische Wandel unter der Führung Allendes beziehungsweise Pinochets näher skizziert und die Auswirkung für Intellektuelle und Kreative im Land beschrieben. Anschließend erfolgt ein Perspektivwechsel von der sachlichen / wissenschaftlichen Aufarbeitung der Militärdiktatur hin zur literarischen Darstellung in „Estrella distante“. Hierfür eignet sich besonders die facettenreiche Figur des Carlos Wieder. Nach der Auseinandersetzung mit den vorab genannten Inhalten liegt die Frage nahe, inwieweit er seine literarischen Werke zur Aufarbeitung seiner Erlebnisse als junger Schriftsteller in Zeiten einer Diktatur nutzt, respektive autobiographische Züge erkennbar sind. Am 4. September 1970 wurde Salvador Allende, Kandidat der Unidad Popular zum ersten sozialistischen Präsidenten Chiles gewählt. Die Partei hatte mit 36% der Stimmen die Wahl gewonnen. Die Unidad Popular gelangte mit einem ehrgeizigen Programm an die Macht. Die politischen Ziele der Unidad Popular lauten wie folgt: Sie beabsichtigte, die zentralen Bereiche der Wirtschaft zu nationalisieren, ein umfassendes Programm zur Einkommensverteilung zu verwirklichen, die Übermacht der Grundbesitzer zu beenden, das politische System durch die Schaffung eines Einkammer-Parlaments umzugestalten, eine breite Mitbestimmung in der Wirtschaft, in der Politik und in der Gesetzgebung einzuführen sowie eine unabhängige Zwei-Außenpolitik zu verfolgen. All das sollte auf dem Boden der geltenden Verfassung erreicht werden; der chilenische Weg zum Sozialismus sollte legal und friedlich verlaufen