Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Universität Konstanz (Fachbereich Geschichte), Veranstaltung: Reichskrise? Das römische Imperium im 3. Jahrhundert n. Chr., Sprache: Deutsch, Abstract: In der Geschichtswissenschaft wird der Begriff Krisis seit dem Ende des 18. Jahrhunderts verwendet als Umschreibung eines Prozesses, dessen Endpunkt die Entscheidung sein muss. Dennoch bleibt seine Verwendung grossen Variationen unterworfen. Die heutige, speziell auch von den Populär-Medien geprägte, vorrangig negative Konotation des Begriffs kann keine generelle Gültigkeit haben, um so mehr, da er seit dem 19. Jahrhundert zunehmend inflationär verwendet wird und sich bis heute zu einem Schlagwort entwickelt hat. Krise kann ebenso und vielleicht sogar in erster Linie eine Neuerung, einen Umbruch beschreiben, die eben nicht nur zu Schlechterem führen muss. Wenn wir Krise also als einen Prozess verstehen, folgt daraus auch, dass während dieses Prozesses die Möglichkeit der Intervention gegeben ist. Angewandt auf die Situation im 3. Jahrhundert hat das Seminar desweiteren gezeigt, dass dieser kausale Zusammenhang nicht zweifelsfrei für das ganze Gebilde des Reiches hergestellt werden kann. Wir haben es im 3. Jahrhundert mit einer Ausgangslage zu tun, die man grob vereinfacht auch als eine generelle Zeit des Umbruchs betrachten könnte, ohne dass einzelne Faktoren unbedingt von anderen beeinflusst oder gar erzeugt werden müssen. Das römische Reich steht nicht nur im Äusseren neuen Herrausforderungen gegenüber, wie etwa der Völkerwanderung, die mit Gewalt an die Grenzen des Hoheitsgebietes brandet - im Übrigen ist auch diese Völkerwanderung nicht als ein plötzlich auftretender, autarker Prozess zu verstehen, sondern ist selbst durch verschiedenste Faktoren beeinflusst und begründet - und die Führungschicht zu einer Reaktion zwingt, auch im Inneren macht sich eine Veränderung in fast allen Bereichen des Lebens bemerkbar. Angefangen von der Entwicklung (oder Stagnation) der Wirtschaft, des urbanen Systems, dem Münzwesen, bis hin zu den Bereichen der Religion, des Agrarwesens und der politischen Verwaltung. Ebenso gut kann man aber auch anders herum argumentieren und versuchen, eine kausale Kette zwischen den einzelnen Komplexen herzustellen und so aufzeigen, dass ein Wandel in der politischen Führung beispielsweise, auch zwangsläufig einen Wandel auf kommunaler Ebene nach sich zieht, der wiederum die Mikro-Ökonomie beeinflusst, was sich schliesslich auf Makroebene auswirkt.
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