Von manchen schon als Dinosaurier eines längst versunkenen Industriezeitalters totgesagt, hat die Mitbestimmung in den Aufsichtsräten und im Betrieb ökonomische Krisen und wirtschaftlichen Strukturwandel überlebt. Sie gehört nach wie vor zu den Grundpfeilern der deutschen Wirtschaftsordnung. Allerdings besteht Modernisierungsbedarf. Die Internationalisierung der Industrie, der technisch-organisatorische Umbruch der Arbeitsbedingungen stellen die Mitbestimmungseinrichtungen unter Veränderungsdruck und bergen Probleme für die Mitbestimmungspraxis. Welche Aufgabe die Mitbestimmung im System der Industriellen Beziehungen erfüllt, auf welche institutionellen und rechtlichen Grundlagen sie sich dabei stützt und wie diese im Spiegel neuerer Forschungsergebnisse zu bewerten sind, ist Gegenstand des vorliegenden Lehr- und Arbeitsbuches zur Mitbestimmung in Deutschland. Diese Mitbestimmungsbilanz gewinnt ihre kritische Dimension dadurch, dass sie nicht unterschlägt, was mit der Mitbestimmungsidee einst auch gemeint war: eine demokratische Gestaltung der Bedingungen, unter denen die Menschen zu arbeiten haben.
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