Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 2,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Politisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Vor diesem Hintergrund werden in dieser Arbeit die Herausforderungen und Perspektiven der Euro-Mediterranen Partnerschaft untersucht, die mit dem Fortschreiten des Barcelona-Prozesses seit seiner Lancierung in einem Spannungsverhältnis zwischen Dominanz und Partnerschaft stehen. Die Partnerschaft bietet zwar eine nie da gewesene Chance, mit den südlichen und östlichen Nachbarn im Mittelmeer einen multilateralen Rahmen für politischen und kulturellen Dialog und wirtschaftliche Kooperation zu schaffen, birgt aber gleichzeitig unkalkulierbare Risiken für die Staaten und Gesellschaften im Süden. Zunächst wird im ersten Kapitel die geostrategische Bedeutung des Mittelmeers nicht nur als außenpolitischer Handlungsraum der EG/EU seit ihrer Gründung, sondern auch als Raum vitaler unterschiedlicher Interessen von konkurrierenden Mächten, der trotz des Zusammenbruchs des bipolaren Systems an Relevanz nicht verloren hat - wie es der Fall für andere Regionen in der Welt war - hervorgehoben. Danach wird die neue Mittelmeerpolitik als Reaktion der EU auf die veränderten Rahmenbedingungen auf regionaler und globaler Ebene untersucht. Dabei geht es vor allem um die neue Sicherheitslage im Süden, die nach dem Ausbruch von regionalen Konflikten und der Zunahme von auf Terror als politisches Mittel setzenden fundamentalistischen Bewegungen ein bedrohliches Ausmaß angenommen hat. Zu diesem Zweck wird zwischen vier Analyseebenen differenziert: dem Wandel im internationalen System, dem europäischen Integrationsprozess und den nationalen Interessen der Mitgliedstaaten. Ihnen gegenüber stehen die MDL, die sich ebenfalls zwangsweise einem sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Wandlungsprozess zu unterziehen haben. Die in diesem Zusammenhang untersuchten Bedingungsfaktoren sind deshalb von großer Bedeutung, weil sie die weitere Entwicklung der Mittelmeerpolitik erheblich beeinflussten und eine umfassende globale Strategie seitens der EU gegenüber den südlichen und östlichen Nachbarn im Mittelmeer unmittelbar hervorbrachten. Allerdings erwies sich die EU, die damals im Lauf des Integrationsprozesses selber an einer Reihe von strukturellen Probleme bezüglich der Prioritätensetzung ihrer Außenbeziehungen und der Dualität im EU-System gelitten hat, als unfähig, sich den Problemen der Mittelmeerregion zu widmen und dabei ihrem Ruf als internationaler Akteur in der Weltpolitik gerecht zu werden. [...]
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