Mit der „Independence" sind Poe und Leonie Goron inzwischen in New Orleans angekommen und mieten sich gemeinsam in einem Gasthaus ein. Hier erlebt Poe einen weiteren Alptraum. Er ist ein Matrose, der nach einem Schiffbruch auf einer einsamen Insel strandete und dort als einzigen Gefährten einen
Orang Utah hatte. Nach seiner Rettung verschlägt es ihn nach Paris, wo er durch Zufall einer jungen Frau…mehrMit der „Independence" sind Poe und Leonie Goron inzwischen in New Orleans angekommen und mieten sich gemeinsam in einem Gasthaus ein. Hier erlebt Poe einen weiteren Alptraum. Er ist ein Matrose, der nach einem Schiffbruch auf einer einsamen Insel strandete und dort als einzigen Gefährten einen Orang Utah hatte. Nach seiner Rettung verschlägt es ihn nach Paris, wo er durch Zufall einer jungen Frau das Leben rettet. Diese lebt mit ihrer Mutter in der Rue Morgue.
Auch dieser 7. Folge liegt wieder eine Originalgeschichte von Edgar Allen Poe zugrunde, die aber ebenfalls nur bedingt mit der Vorlage zu tun hat. Wer sich aber bisher auf das Konzept einlassen konnte und Gefallen an der Reihe hatte, der wird auch hier auf seine Kosten kommen. Die Atmosphäre ist gewohnt stimmig, leicht düster und bedrückend. Ulrich Pleitgen, der den Namenlosen spricht und auch als Erzähler fungiert, umgibt diese tragische Figur auf der Suche nach seiner Identität mit einer melancholischen Aura, die sich durch die ganze Reihe zieht. Die Geschichte an sich ist zwar nicht ganz so packend wie bei einigen Vorgängern, wird aber wieder auf sehr intensive und interessante Weise erzählt. Im Gegensatz zum Original wird hier zum einen die Geschichte des Matrosen Gunn erzählt und zum anderen wie das Verbrechen in der Rue Morgue zu Stande kommt, bei Poe’s Original Geschichte beginnt ja alles mit der Entdeckung des Mordes und die Spannung bezieht sich aus der Entdeckung des ungewöhnlichen Mörders, im Hörspiel ist es genau andersherum. Interessanter Weise wird hier auch Meisterdetektiv Arsene Dupin mit eingeflochten, der mit der Ermittlung der Morde betraut ist und durch Gunn, der auf seiner einsamen Insel einen Schatz entdeckte, kommen auch noch einige Elemente einer Abenteuergeschichte mit dazu. Allerdings bleibt hier viel offen, Gunn wird der kleine Teil des Schatzes den er mitgebracht hat, gestohlen, der Dieb kann ungestraft entkommen und Gunn bleibt nun mittellos zurück, hier gibt es keine Auflösung, denn an diesem Punkt erwacht der Namenlose, Das ist ein wenig schade, weil man so mit einem Gefühl zurück bleibt, als würde einem etwas wesentliches vorenthalten.
FaziT: erneut wird eine Edgar Allen Poe Geschichte auf interessante Weise erzählt und interpretiert. In der Rahmenhandlung um den Namenlosen gibt es kaum Neues, aber wie gewohnt ist die Geschichte mit dichter Atmosphäre erzählt und zieht den Hörer in den Bann.