Der Schulformwechsel "nach" oben ist im deutschen Schulsystem ein äußert seltenes Ereignis. Welche subjektiven Bedingungen, Begleiterscheinungen und Folgen werden hierbei wirksam? In diesem Band wird ein Schüler vorgestellt, dem der Aufstieg von der Realschule zum Gymnasium geglückt ist, um auf die subjektiven Bewältigungsstrategien hinzuweisen, die mit diesen unwahrscheinlichen Schulkarrieren verbunden sind. Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung sind für die schulpädagogische Lehrerausbildung von besonderer Relevanz. Sie machen nicht nur darauf aufmerksam, dass die subjektiven Dispositionen der SchülerInnen, die in den schulischen Handlungsraum eingehen, sehr unterschiedlich ausfallen können; sie machen auch deutlich, dass damit unterschiedliche subjektive Resonanzen auf das pädagogische Handeln der Lehrerinnen und Lehrer gegeben sind. Ein pädagogisches Selbstverständnis, das auf die Veränderung dieser Resonanzen der SchülerInnen abzielt und die Beharrungstendenzen dieser Dispositionen unterschätzt, läuft Gefahr, einem überdehnten Berufsbild zu folgen. Umgekehrt verspricht die Einsicht in die relative Stabilität der subjektiven Dispositionen für die LehrerInnen einen wichtigen Beitrag zum Verständnis ihrer Klientel.
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