Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,0, Universität Karlsruhe (TH), Veranstaltung: Hauptseminar Franziska zu Reventlow und Franz Hessel - Gestalten und Beobachter der Münchner Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Meine Hausarbeit beschäftigt sich mit der Münchner Bohème und einer ihrer bemerkenswertesten Figuren, Franziska Gräfin zu Reventlow. Ich beginne mit einer allgemeinen Einführung in das München um 1900. Die wirtschaftlich-politische und soziale Vorgeschichte der Großstadt soll vorerst Gründe und Zahlen für die Entstehung von München liefern. Um die Jahrhundertwende avancierte München zu einer der Kulturstätten Europas. Auch wenn der Jugendstil nicht direkt mit dem Thema der Münchner Bohème um Franziska zu Reventlow in Verbindung steht, so halte ich ihn dennoch für erwähnenswert, da er eine Grundhaltung der damaligen Künstler bezeichnete. Weiterhin wird einem im Zusammenhang mit München und Kunst sofort der Stadtteil Schwabing ins Gedächtnis gerufen. Dieses Künstlerviertel galt als Umschlagplatz der zahlreichen Maler, Schriftsteller und anderer Bohèmiens. Was genau die Bohème bedeutet soll in den nächsten Punkten geklärt werden. Zunächst soll eine vage Definition dieses Begriffs gegeben werden. Anschließend werden Aspekte behandelt, die einen klassischen Bohèmien auszeichnen. Letztendlich verbinde ich das Phänomen der Bohème mit München und beschreibe speziell die Schwabinger Szene. Eine der schillerndsten und bekanntesten Mitglieder dieser Bewegung war Franziska zu Reventlow. Sie war nicht nur eine der wenigen Frauen, die sich in der Männerdomäne der Kunst durchzusetzen vermochte. Gräfin zu Reventlow wurde zu einem Mythos. Ich möchte in dieser Arbeit kurz ihr Leben und Werk nachzeichnen. Auch ihre Kontakte zur Bohème, speziell zum Kosmiker-Kreis, und ihre eigene Wohngemeinschaft mit dem polnischen Kunstmaler Bohdan von Suchocki und dem Schriftsteller Franz Hessel, sollen untersucht werden. Die entscheidende Frage ist, ob die von allen nur Gräfin genannte Franziska zu Reventlow wirklich eine Bohèmienne im typischen Stil war. Ein Versuch, dies zu klären, ist der Inhalt des letzten Kapitels dieser Arbeit.