Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit wirft einen Blick in die Geschichte der ägyptischen Muslimbruderschaft und ihrer Lehren. Die moderne Geschichte Ägyptens und die des Takfirismus sind jenseits der Muslimbruderschaft undenkbar. Der sunnitische Islamismus des 20. und 21. Jahrhundert wurde in besonderer Weise von dieser Organisation geprägt. Die Einstellung dieser Bewegung zur Gewalt und ihre Ideologie wird nicht selten anhand von Sayyid Qutb, ein bedeutender Vordenker, illustriert. Er entwickelte während seiner Haftzeit eine neue und offensive Ideologie, die den Nährboden für jihadistische Gruppierungen bereitete. Ferner definierte er Begriffe wie Dschihad, kufr und gahiliya um und schuf somit die Grundlage dafür, dass sich die Muslime gegenseitig auf politischer und gesellschaftlicher Basis den takfir, das heißt aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausschließen, ausübten. Auch Osama bin Laden, der ehemalige Anführer der al-Qaida, wurde von vielen Anschauungen und Dogmen von Sayyid Qutb beeinflusst. Es ist ergo nicht verwunderlich, dass die Muslimbruderschaft und ihre Ideologien gelegentlich das Forschungsobjekt der Terrorismusexperten sind. Wenig Achtung bekommt der moderate Flügel dieser Organisation. Dieses Lager bildete sich vor allem während der Führung von Hasan al-Hudaybi. Solche divergenten Positionen machen eine Verallgemeinerung und homogene Darstellung dieser Bewegung unmöglich. Doch welche Ziele verfolgen die beiden internen Positionen und welche Auswirkungen haben die beiden Lager auf die Gesellschaft? Was sind außerdem die Faktoren und Katalysatoren des Takfirismus und wie versuchte Hasan al Hudaybi entgegenzuwirken? Ist al-Hudaybi wirklich der Gegenpol zu Sayyid Qutb?
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