Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Ägyptologie, Note: 1,2, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Ägyptologie und Koptologie), Veranstaltung: Kunst und Kultur der Amarnazeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der mehr als dreitausendjährigen Geschichte Ägyptens nimmt die mit ca. 17 Jahren vergleichsweise kurze Zeit der Herrschaft Amenhoteps IV., bekannter unter dem Namen Echnaton, zweifelsohne eine Sonderstellung ein. Diese Epoche, die von Umbrüchen auf religiösem und vielerlei anderen Gebieten geprägt war, zog gerade durch ihre Andersartigkeit großes Interesse von fachlicher wie auch von öffentlicher Seite auf sich. Vieles jedoch, was man über die Amarnazeit zu wissen glaubt, beruht auf Spekulationen und man stößt auf eine Vielzahl von sich widersprechenden Aussagen. Dies trifft insbesondere für die Frage nach den Ereignissen am Ende der Amarnazeit und dem unmittelbar darauf folgenden Zeitraum zu. Viele Mißverständnisse konnten durch den stetig wachsenden Stand der Forschung berichtigt werden, aber auch die Betrachtung der selben Quellen kann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Schwierig ist es in diesem Kontext auch, die Frage zu beantworten, wer direkt auf Echnaton folgend vor der Herrschaft des Tutanchamun den ägyptischen Thron innehatte. Es sollen hier nun im Folgenden die vorliegenden Ansätze zum Problem der Nachfolge des Echnaton anhand der wichtigsten zu jedem Standpunkt herangezogenen Belege diskutiert und der Versuch unternommen werden, Fragen zu klären, die in diesem Zusammenhang wichtig sind, um den wahrscheinlichsten Hergang der Ereignisse nach Echnatons Tod rekonstruieren zu können. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Ansätzen unterscheiden, bei denen der eine von einem männlichen Nachfolger Echnatons ausgeht, während der andere voraussetzt, daß nach Echnatons Tod eine Frau den Thron bestieg.1 Im Rahmen dieser beiden Möglichkeiten werden eine Reihe von Personen in Betracht gezogen. Zunächst jedoch sollen die Namensformen, die man Echnatons Nachfolger im Allgemeinen zuschreibt, untersucht werden, da gerade sie Anlaß zu Verwirrung geben können, denn es ist nicht gesichert, ob die vorliegenden Namen einem oder mehreren Herrschern zuzuordnen sind.
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