Das politische Interesse in Deutschland am Islam hat seinen Ursprung im Ersten Weltkrieg, als das Kaiserreich zusammen mit dem Osmanischen Reich die »Revolutionierung« der islamischen Welt gegen die Entente-Mächte anstrebte. Eine zentrale Organisation im Feld der Dschihadisierung und der Kriegspropaganda war die 1914 gegründete »Nachrichtenstelle für den Orient«. Mit der Neukontextualisierung dieser Einrichtung unter Einbeziehung der Vorkriegs- und Kolonialgeschichte sowie der Agency einzelner Akteure gelingt es Samuel Krug, die Geschichte der Nachrichtenstelle für den Orient aus dem bisherigen Narrativ des Scheiterns als Kriegs- und Propagandainstrument zu befreien und eine spannende Geschichte globaler Netzwerke und Diskurse aufzudecken.
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»Der Krieg und die Entscheidung, den osmanischen Verbündeten kritiklos zu stellen, führte [dazu] pro- und panislamische Positionen in einer bisher nicht dagewesenen Weise zu verabsolutieren. Zu solch weiterführenden Gedanken anzuregen, ist nicht das geringste Verdienst dieser sehr gut lesbaren, klar und übersichtlich gegliederten und zugleich quellennah und anschaulich geschriebenen Studie.« Sabine Mangold-Will, Historische Zeitschrift, 313 (2021) »Der hier zum Ausdruck kommende Anspruch auf Präzision spiegelt sich auch in einer breiten Quellenbasis wider, die Dokumente sowohl europäischer als auch nicht-europäischer Sprachen vereint. Archivmaterialien, nicht öffentliche Korrespondenz und öffentliche Stellungnahmen ermöglichen einen diffrenzierten Blick auf Ereignisse, Personen oder Inhalte. Ebenso überzeugend ist die Bandbreite an Forschungsliteratur.« Leyla von Mende, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 69/1 (2021) »Eine Bereicherung zur Erforschung des Ersten Weltkriegs und insbesondere für die Analyse der Tätigkeiten und Zielsetzungen der NfO [...]. Das überzeugende Hinterfragen etablierter Ansätze sowie insbesondere die Integration arabischer Quellen und Literatur verdeutlichen die Bedeutung multilingualer sowie quellenbasierter und -kritischer Forschung.« Sebastian Willert, H-Soz-u-Kult, 31.10.2020 Besprochen in: tvb Buchtipp, 13.07.2020 Neue Politische Literatur, 66 (2021), Bernd Lemke
»Der hier zum Ausdruck kommende Anspruch auf Präzision spiegelt sich auch in einer breiten Quellenbasis wider, die Dokumente sowohl europäischer als auch nicht-europäischer Sprachen vereint. Archivmaterialien, nicht öffentliche Korrespondenz und öffentliche Stellungnahmen ermöglichen einen diffrenzierten Blick auf Ereignisse, Personen oder Inhalte. Ebenso überzeugend ist die Bandbreite an Forschungsliteratur.«
Leyla von Mende, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 69/1 (2021) 20210121
Leyla von Mende, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 69/1 (2021) 20210121