Die deutsch-deutsche Grenze teilte Deutschland von 1961 bis 1989. In der DDR lebten die Menschen in einem Regime, das ihnen völlige Konformität in allen Lebensbereichen abverlangte, vollkommen kontrolliert und abgeschnitten von jeglicher Freiheit. Zwischen 1949 und 1989 verließen daher ca. 3,5 Mio. Menschen diesen Teil Deutschlands; die meisten illegal und unter Einsatz ihres Lebens. Viele starben bei ihrem Fluchtversuch. Nur etwa eine halbe Million von ihnen durfte legal in die BRD ausreisen. Eine junge Familie aus Thüringen flüchtet im Sommer 1981 mit ihren beiden Söhnen (damals fünf und acht Jahre alt). Als Urlaubsreise getarnt wollen sie über Rumänien nach Jugoslawien und von dort in die Bundesrepublik gelangen. Die Flucht misslingt und endet in Rumänien mit ihrer Verhaftung. Zusammen mit den Kindern werden sie unter strengster Bewachung von Behörde zu Behörde gereicht, kurze Zeit in Bukarest auf dem Flughafen inhaftiert und danach von der Staatssicherheit in die DDR geflogen. Die Kinder verbringen eine Nacht in einem Kinderheim und werden am nächsten Tag den Großeltern übergeben. "Im Namen des Volkes" wird das Ehepaar nach drei Monaten Untersuchungshaft verurteilt. Ein Jahr und 10 Monate und ein Jahr und 11 Monate lautete das Urteil. Nach 10 Monaten in unterschiedlichen Haftanstalten dürfen sie in den Westen ausreisen. Sie wurden freigekauft. Erst im November 1982, können sie ihre Kinder wieder in die Arme nehmen. Heute, 38 Jahre später, kann der Leser den Verlauf dieser Odyssee noch einmal miterleben.
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