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Ada beobachtet Paare, die auf dem Weg zur Therapiesitzung durch ihren Innenhof laufen. Was hält diese Paare zusammen, fragt sie sich. Ihr Ex-Mann Farid hat schon längst ein neues Leben begonnen, während sie wahllos Männer mit nach Hause nimmt, um ihre berufliche Zukunft als Kamerafrau bangt und ihrer gar zu vernünftigen Tochter Fanny insgeheim die Schuld an allem gibt. Doch dann will Adas Schwägerin Sira vor Beginn des Studiums noch einmal ihre Familie in Kairo besuchen und gerät dabei unversehens in die Arabische Revolution. Annika Reich schreibt über zwei eigensinnige Frauen, die mitten im…mehr

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Produktbeschreibung
Ada beobachtet Paare, die auf dem Weg zur Therapiesitzung durch ihren Innenhof laufen. Was hält diese Paare zusammen, fragt sie sich. Ihr Ex-Mann Farid hat schon längst ein neues Leben begonnen, während sie wahllos Männer mit nach Hause nimmt, um ihre berufliche Zukunft als Kamerafrau bangt und ihrer gar zu vernünftigen Tochter Fanny insgeheim die Schuld an allem gibt. Doch dann will Adas Schwägerin Sira vor Beginn des Studiums noch einmal ihre Familie in Kairo besuchen und gerät dabei unversehens in die Arabische Revolution. Annika Reich schreibt über zwei eigensinnige Frauen, die mitten im Leben stehen - bis sie auch noch gezwungen werden, an der Weltgeschichte teilzunehmen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Annika Reich, 1973 in München geboren, lebt mit ihren beiden Kindern in Berlin. Sie arbeitet als Schriftstellerin und als Kolumnistin für die ZEIT-Online-Kolumne »10 nach 8«. Außerdem leitet sie das Aktionsbündnis WIR MACHEN DAS und WEITER SCHREIBEN, ein Portal für Autorinnen und Autoren aus Krisengebieten. Bei Hanser erschienen die Romane Durch den Wind (2010), 34 Meter über dem Meer (2012), Die Nächte auf ihrer Seite (2015) und ihre Kinderbücher Lotto macht, was sie will! (2016) und Lotto will was werden (2018).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.06.2015

Die Berliner Langeweile ist hausgemacht

Zwischen Kairo, Berlin und Leipzig: Annika Reich verschachtelt in "Die Nächte auf ihrer Seite" eine kaputte Liebesbeziehung in Deutschland mit dem Scheitern der ägyptischen Revolution.

Auf dem Tahrir-Platz in Kairo sterben Menschen für ihre persönlichen Ideale, während in Berlin-Mitte Pärchen um die dreißig in Soyamilchtassen nach dem Wesen der wahren Liebe suchen. Beim Rühren müssen sie fassungslos feststellen, dass sie im Begriff sind, an ihren hohen Erwartungen kläglich zu scheitern.

So in etwa könnte man Annika Reichs neuesten Roman "Die Nächte auf ihrer Seite" auf den Punkt bringen. Doch damit wird man dem lakonischen Text nicht gerecht: Denn schließlich handelt es sich bei diesem komplexen Beziehungsroman nicht um einen Abgesang auf eine postideologische Gesellschaft, die sich selbst irgendwie nur noch mitmacht, sondern um die gerechte Gegenüberstellung zweier Welten, in denen die einen wie die anderen Bewohner im Wirbel der Weltgeschichte den unverfrorenen Anspruch erheben, am Ende eines Tages glücklich ins Bett fallen zu wollen. Ob in Kairo, Leipzig oder Berlin.

Ada ist Mitte dreißig, schlägt sich mit Filmjobs durch, hat eine Tochter und zudem einen Exfreund, der aus Ägypten stammt und mit dem das Zusammensein trotz der hehren Versprechungen einfach nicht geklappt hat. Natürlich scheiterte die Beziehung nicht an den kulturellen Differenzen oder dem fehlenden Engagement auf beiden Seiten, sondern an einem kulturübergreifenden Beziehungsproblem: zu wenig Sex.

"Natürlich gab es immer wieder den kreatürlichen Drang, der sich ihrer bemächtigte, der mit ihnen persönlich nicht zu tun hatte, nur zählte der nicht. Wahrscheinlich war ihr Sex ein Egozentriker, der keine Kinder mochte." Wir erleben Ada, wie sie sich mit Affären betäubt und in Zeiten der bindungslosen Verwirklichungssucht mit der Frage konfrontiert, was das Leben ihr eigentlich noch zu bieten hat: Karriere? Eine neue Partnerschaft? Oder einfach nur das kleine Glück, die eigene Tochter aufwachsen zu sehen? Mehr als die Hälfte des Lebens in einer führenden Industrienation vor sich zu haben, kann eine Überforderung sein.

Annika Reich portraitiert in ihrem leisen, feinfühligen Roman eine Frau, die für ein präsentes, wachsendes Weiblichkeitsmodell steht: Ada ist selbstbewusst, zielorientiert und bar jeder Larmoyanz. Zugleich ist sie ein Mensch, der denkt und fühlt und deshalb auch trotz aller volksbühnenhaften Theoriebeflissenheit stille Momente der Schwäche durchlebt. In diesen Augenblicken lernt der Leser eine intelligente, starke Frau kennen, die sich im Streben nach Autonomie in einer traurig machenden Einsamkeit verschanzt und dabei eingeholt wird von dem etwas peinlichen, altmodischen Bedürfnis, einen anderen Menschen an der Seite zu haben. Ada steckt im Zwiespalt zwischen Emanzipation und Selbstverwirklichung auf der einen und dem Bedürfnis nach Liebe und hochriskantem Sich-fallen-Lassen auf der anderen Seite. Letzteres wäre reaktionär; es muss bekämpft werden. Was also tun?

Der Roman ist nicht interessant, weil er scharf pointierte Konfliktszenen einer modernen Patchwork-Beziehung jenseits ehelicher Schwüre porträtiert (das tut er auch), sondern weil er die Langeweile des Alltags als Herauforderung für alle Liebenden der gut genährten Gesellschaftsschichten herausschält: Ist das bürgerliche Ende der Geschichte erreicht, sieht man beim Rühren der trüben Sojamilch nur noch deprimierte Gesichter sich spiegeln. Diese schale Einsicht kontrastiert der Text mit einer Parallelgeschichte: Sira, die Schwester von Farid, dem Exfreund von Ada, reist im Jahr 2011 nach Ägypten, wo gerade das Mubarak-Regime gestürzt wird. Die junge Frau möchte Teil einer Revolutionsbewegung sein, obwohl sie in Deutschland wohlbehütet aufgewachsen ist. Mit dem Mut zum lebensgefährlichen Protest will sie ihren Minderwertigkeitskomplex abschütteln, den sie als Halbfremde im sicheren Deutschland stillschweigend mit sich herumträgt.

Die Ironie ist, dass nicht nur die Liebesbeziehung zwischen Ada und Farid als gescheiterte, an den vielen Hoffnungen zerborstene fixe Idee entlarvt wird, sondern auch der revolutionäre Kampfgeist in Ägypten: Drei Jahre später kommt Sira aus Berlin nach Kairo zurück und trifft auf klagende, enttäuschte Freunde und Verwandte, die sich mit demokratiefeindlichen Muslimbrüdern und unliquidierbaren Militärschergen herumschlagen müssen. Die Revolution ist vorbei - der Alltag holt die Träumenden auf den harten Boden der Tatsachen zurück.

Annika Reich konfrontiert ihre Leser mit offenen Fragen, die stellenweise richtig weh tun: Worauf kommt es an, im Leben, in der Liebe, aber auch im gesellschaftlichen Miteinander? Die 1973 geborene Schriftstellerin und Journalistin, die für den Autorinnenblog "Ich. Heute. 10 vor 8" dieser Zeitung schreibt, ist allen Geschlechtern gegenüber in ihrer Verweigerung zur Antwort ähnlich gerecht: Ada und Farid schaffen es nicht, zueinanderzufinden, weil sie zu wenig darüber reflektieren, welcher tieferliegende Grund (Egoismus?) sie auseinandergetrieben hat. Irgendwie lieben sie einander ja doch. Der fehlende Sex war es jedenfalls nicht - er ist nur Symptom, nicht Ursache der Krankheit -, sondern vermutlich die eitle Fixierung auf hochgestachelte Ansprüche. Anders gesagt: Die Langeweile ist hausgemacht. "Never loved somebody fully. Always one foot on the ground." Dieser Satz, der für das Scheitern eines Mitte dreißigjährigen Pärchens als Erklärung einzubeziehen wäre, klingt fast schon wie das Leitmotiv einer entmutigten, liebesirritierten Generation.

TOMASZ KURIANOWICZ

Annika Reich: "Die Nächte auf ihrer Seite". Roman.

Carl Hanser Verlag, München 2015. 224 S., geb., 18,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein literarischer Beziehungsroman, der bewusst aus dem Rahmen fällt." Günter Keil, Nürnberger Nachrichten, 28.11.15

" ... ein Roman über Entfremdung in einer globalisierten, immer komplexer werdenden Welt und über den Versuch zu Lieben - politisch, romantisch, ein mitreißender Reigen des Begehrens." Svenja Flaßpöhler, 3sat Buchzeit, 12.07.15

"Ein Kreuzfeuer unterschiedlichster Lebenswirklichkeiten, versponnen, fesselnd, mal abstoßend, mal anziehend wie die Liebe selbst." Sarah Levy, Brigitte, 10.06.15

"Annika Reich konfrontiert ihre Leser mit offenen Fragen, die stellenweise richtig weh tun: Worauf kommt es an, im Leben, in der Liebe, aber auch im gesellschaftlichen Miteinander?" Tomas Kurianowicz, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.06.15

"Das perfekte Buch für den Moment, wenn dir deine eigene Ignoranz auf den Keks geht." Lydia Herms, Deutschlandradio, 08.05.15

"Mit 'Die Nächte auf ihrer Seite' hat Annika Reich mehr als nur einen Roman über eine Amour Fou geschrieben. Ihr geht es um die Unmöglichkeit der Liebe überhaupt." Moritz Scheper, Der Tagesspiegel, 16.04.15